Mit Schultüte in die alte Klasse

Wiedersehen nach 50 Jahren in der früheren Schule 63.

Uerdingen. Genau 50 Jahre ist es her, dass Erna Sander und ihre Schulkameraden die Schule beendet haben und zum Ernst des Lebens übergegangen sind. Dieses Jubiläum haben sie am Samstag in ihrer alten Schule 63 an der Joseph-Görres-Straße in Uerdingen gefeiert.

In die damalige Zeit zurückversetzt stellen sich die neunzehn erschienenen Ehemaligen artig, aber unter großem Gelächter in Zweierpaaren auf dem Schulhof auf, um dann von ihrem, mit großen Ohren und Perücke als Lehrer verkleideten Schulkollegen Reinhold Deutzmann abgeholt und ins Klassenzimmer gebracht zu werden.

Dort liegt für jeden eine kleine Schultüte mit süßem Inhalt bereit, und wie damals nehmen alle auf den kleinen Stühlen Platz. Gedichte werden vorgetragen und Anekdoten von früher erzählt.

Von Aufenthalten im Schullandheim oder in den Rhein gefallenen Schulranzen. Auch an die bereits verstorbenen Schulfreunde wird gedacht und ein Gebet gesprochen.

Viele haben Fotos von damals oder ihre alten Zeugnis- und Konfirmandenhefte mitgebracht und stauen und lachen über manch wundersamen Eintrag. "Nach 50 Jahren hat der harte Kern von uns noch einen gewissen Zusammenhalt", sagt Deutzmann.

Einig sind sich alle, dass es früher keinen so großen Druck in Bezug auf die Berufswahl und die Chancen auf eine Ausbildungsstelle gab. "Damals war es normal, mit 14 von der Schule zu gehen und eine Lehre zu beginnen", erzählt Ursula Jansen, die sich für eine kaufmännische Ausbildung entschieden hatte.

"Aus jedem von uns ist etwas geworden, niemand ist auf der Strecke geblieben", so Sander. Sie erinnert sich auch daran, dass die Lehrer früher streng waren und auch mal die eine oder andere Backpfeife verteilt haben. Aber geschadet hat es ihnen nicht und trotz allem hatten sie eine große Bindung zu den Lehrern.

Nach der Reise in die Vergangenheit ging es weiter in das Restaurant Trödelmarkt, um dort weitere Erinnerungen auszutauschen.