Das Uerdinger Stadtbad wird 100
Am 28. Juli feiert die Schwimmstätte an der Kurfürstenstraße runden Geburtstag. Alte Fotos aus dem Stadtarchiv zeigen, dass sich das Bad kaum verändert hat.
Krefeld. Das Uerdinger Stadtbad feiert am 28. Juli seinen hundertsten Geburtstag. Zur Zeit macht es Sommerpause und öffnet seine Tore wieder nach den Ferien am 6. August. Über ein Jahrhundert hinweg beschert das Stadtbad seinen Besuchern nun schon ein feuchtfröhliches Schwimmerlebnis. Das Bad wurde im Laufe der Jahre Zeuge vieler Umbauaktionen, Wettkämpfe und erster Schwimmversuche. Am 28. Juli 1907 eröffnete der Uerdinger Bürgermeister Friedrich Aldehoff mit einem "Hoch auf Kaiser und König" feierlich die Badeanstalt. Während der Inflationszeit wurde das Stadtbad vorübergehend wegen Unrentabilität geschlossen, doch nach 1924 ging es wieder aufwärts. Der langjährige Bademeister Hermann Rücker berichtete von einem Rekord: "1 100 Personen besuchten an einem Tag das Bad in der Kurfürstenstraße". Doch der Ausgang des zweiten Weltkrieges brachte einen empfindlichen Rückschlag. Die Westdeutsche Zeitung schrieb: "Zunächst wurde das stark beschädigte Bad von der Besatzungsbehörde beschlagnahmt und erst 1946 für die Bevölkerung wieder freigegeben." In den folgenden Jahren gingen viele Menschen im Stadtbad ein und aus, sodass im Jahre 1952 eine großangelegte Sanierung notwendig wurde. Das Bad wurde für wenige Monate geschlossen und bot bei der Wiedereröffnung ein modernisiertes, strahlendes Bild. Die nächste Schlagzeile machte die Uerdinger Badeanstalt 1957 mit ihrem fünfzigjährigen Bestehen. In einer Rede dankte man vor allem den weitblickenden Stadtvätern für das geschaffene Werk, das bereits ein halbes Jahrhundert der Volksgesundheit gedient habe. Im Jahre 1960 kam es zu einer erneuten Sanierung, die das Bad vor allem auch für Wettkämpfe attraktiver machte. Nach der Eröffnung des Bockumer Badezentrums mussten Fans des Uerdinger Stadtbads erneut zittern. Würde die geliebte Badeanstalt gegen die neue Konkurrenz bestehen? Doch Stadtbaddirektor Ernst Helten gab damals Entwarnung: "Das ist ein Gerücht. Wir werden weder die Uerdinger Schwimmhalle schließen, noch eine andere Bädereinrichtung zumachen." Und so behauptete sich das Uerdinger Stadtbad gegen die modernere Konkurrenz und feierte 1977 schließlich seinen siebzigsten Geburtstag. Acht Jahre später kamen wieder schlechtere Zeiten auf das Bad zu - die Badeanstalt wurde stillgelegt, da das Becken Wassermassen verlor. Der instabile Dachstuhl sorgte 1990 für erneute Sorgen und rief neue Sanierungsarbeiten auf den Plan. Die Umbauaktionen strebten 1992 ihren Höhepunkt in der Geschichte der Schwimmstätte an. Nach einer großen Umgestaltung und Erneuerung eröffnete Oberbürgermeister Wahl mit einem Kopfsprung die neue Badesaison im Uerdinger Stadtbad. Willi Wahl stellte in seiner Rede klar, dass man stadtteilnahe Schwimmstätten brauche. Im Februar 2004 kam es dann zu der letzten Erneuerung des Bades. Die marode Türanlage wurde, im Erscheinungsbild an die historische Tür des 1907 eröffneten Bades angelehnt, umgestaltet und mit neuen Kartenlesern ausgestattet. So erhielt das Uerdinger Stadtbad sein heutiges Gesicht, das von vielen Schwimmern und Plantschfreunden geschätzt wird.