Der Heimatbund will mehr Touristen nach Uerdingen locken
Historische Stadtführungen sollen holländische Reedereien überzeugen, im Stadtteil anzulegen.
Krefeld. Die Rechnung ist denkbar einfach: Touristen kommen dorthin, wo es etwas zu sehen gibt. In Uerdingen gibt es mit der Weinbrennerei Dujardin, dem Museum und dem historischen Stadtkern genug davon, so sieht es zumindest der Heimatbund. In der Konsequenz bedeutet das: Die Touristen müssen nur noch von den Sehenswürdigkeiten erfahren, damit sie nach Uerdingen kommen.
Für einen regen Besucherverkehr soll die Lage am Rhein sorgen. „Wir wollen, dass die überwiegend holländischen Reedereien auf ihren Touren auf dem Rhein in Uerdingen anlegen“, sagt Heimatbund-Vorsitzender Elmar Jakubowski. Solche Flusskreuzfahrten starten in Amsterdam und machen Zwischenstopps zum Beispiel in Düsseldorf, wo auch übernachtet wird. „Es werden auch Duisburger Hafenrundfahrten angeboten, stattdessen könnte man auch in Uerdingen anlegen und sich die Stadt anschauen“, sagt Jakubowski. Angeschrieben hat er die Reedereien bereits. „Sie haben ihr Interesse bekundet, ob das was wird, kann ich nicht sagen. Aber wir sind so verblieben, dass wir uns melden, wenn wir ein Angebot auf die Beine gestellt haben.“
Dafür sucht der Heimatbund Ehrenamtler, die die neu gewonnenen Touristen durch das historische Uerdingen führen. Das Interesse an solchen Führungen bestehe schon länger. Immer mehr Besuchergruppen würden nach Führungen durch die Stadt fragen.
„Wir haben bereits zwölf Interessierte als Stadtführer, aber je mehr desto besser, weil die Zeiten auch flexibel sein müssen“, sagt Jakubowski.
An drei bis vier Terminen sollen die Freiwilligen in unterschiedlichen Schwerpunkten wie Wirtschaft oder Geschichte geschult werden. Ab Ende April sollen die ersten Führungen angeboten werden. Trocken sollen sie allerdings nicht werden. „Eine Stadtführung muss spontan sein, jemand der begeistert ist, nimmt auch die Besucher mit“, sagt Jakubowski.
Durch Anekdoten soll die etwa einstündige Führung lebendig gestaltet werden. Gerade deshalb ist er auf der Suche nach Charakteren, die dem Stadtrundgang was Besonderes verleihen. „Es muss liebevoll gemacht werden.“
Das Angebot soll sich nicht auf den Stadtteil beschränken, auch Besichtigungen der Burg Linn, des Hülser Bergs, Zoos und Chemparks sollen mit ins Programm aufgenommen werden. „Wir wollen Uerdingen und auch Krefeld nach außen interessant machen.“