Gewerbe ja, Emissionen nein
Vor 80 Jahren kam der Stadtteil zu Krefeld. Der Bürgerverein hat viele Wünsche.
Gellep-Stratum. Immer wieder wird Klaus Jagusch, Vorsitzender des Bürgervereins Gellep-Stratum, von Mitbürgern gefragt: "Was tun die Politiker eigentlich für unseren Stadtteil?" Immer wieder kommt Jagusch dann zum Schluss, dass nicht genug für Gellep-Stratum getan wird.
An Vorschlägen für die Verbesserung von Wohn- und Lebensqualität mangelt es nicht. Erst im Januar richtete der Bürgerverein einen Brief an Oberbürgermeister Gregor Kathstede. "Leider haben wir noch keine Antwort erhalten, aber bisher wurden unsere Brief noch immer beantwortet", sagt Klaus Jagusch.
Die Entwicklung des Hafengebietes bleibt ein wichtiges Thema in Gellep-Stratum. Kurt Hartwich, Vize-Vorsitzender des Bürgervereins stellt klar, dass eine Ansiedlung von Gewerbe und Industrie auch im Interesse der Gelleper und Stratumer sei, "aber bitte ohne zusätzliche Emissionen".
Bei der Frage nach der Verkehrsanbindung des Hafengebietes präferiert der Bürgerverein die Nordanbindung über die B288 und sieht in der Südanbindung über die A57 Gefahren für die "grüne Lunge" des Stadtteils, das Latumer Bruch. "In diesem Jahr hatten wir jetzt schon wieder 24 Tage mit Überschreitungen des Feinstaubgrenzwertes", stellt Klaus Jagusch fest.
Auch für die künftige Entwicklung des Gebietes, das vor genau 80 Jahren Teil der Stadt Krefeld wurde, sieht der Bürgerverein Handlungsbedarf. Die Gemeindebedarfsflächen in der Nähe des Supermarktes an der Düsseldorfer Straße müssten dafür genutzt werden, Gellep-Stratum ein richtiges Ortszentrum zu geben.
Ein anderer Vorschlag, nicht benötigte Gewerbeflächen zur Verlagerung der Bezirkssportanlage und den Bau einer Mehrzweckhalle zu nutzen, könnte gleich mehrere Probleme im gut 3000 Einwohner zählenden Stadtteil lösen.
"Durch den Verkauf des guten Baugrundes an der jetzigen Sportanlage wäre diese Maßnahme kostenneutral und böte außerdem eine zukunftsfähige Lösung für die Vereine", erklärt Kurt Hartwich.
Bisher gebe es mit dem Pfarrsaal von St. Andreas zwar Möglichkeiten, größere Veranstaltungen in Gellep-Stratum durchzuführen, doch denke der Bürgerverein weiter in die Zukunft und sehe Gefahren für den Fortbestand des Pfarrsaals.
Ferner gibt es viele kleine Forderungen an die Stadtverwaltung, wie den Bau eines durchgängigen Fuß- und Radweges auf der Westseite der Düsseldorfer Straße oder Neupflanzungen von Bäumen an derselben Straße. Die Wunschliste aus Gellep-Stratum ist lang, wofür die Stadt letztlich Geld bereitstellen wird ist völlig offen.