St. Josefshospital In Uerdingen entsteht ein Verbundsystem für Kranke
Arne Greiner ist neuer Geschäftsführer der Malteser-Hospitäler in Uerdingen, Homberg und Huckingen. Er erläutert seine Pläne für die Zukunft.
Krefeld. Das St. Josefshospital der Malteser in Uerdingen verändert sein Gesicht. Zum einen werden die Erweiterungsbauten mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro in den nächsten zwei Wochen starten. Zum anderen wird sich die medizinische Strategie verändern. Die drei Malteserkrankenhäuser St. Josef in Uerdingen, St. Anna in Huckingen und das St. Johannes-Stift in Homberg rücken enger zusammen.
Arne Greiner, der neue Geschäftsführer im Krankenhausbereich, erläutert die Pläne: „Wir werden wie ein einziges Krankenhaus zusammenarbeiten. Die drei Einrichtungen bilden ein regionales Verbundsystem mit therapeutisch aufeinander abgestimmten Angeboten für kranke Menschen.“ In Uerdingen werde die wohnortnahe gehobene Grund- und Regelversorgung gewährleistet sein, berichtet Greiner weiter.
Darüber hinaus wolle man die Patienten dorthin verweisen, wo sie die beste medizinische Versorgung haben. So soll die urologische Abteilung, die schon immer ein Aushängeschild des Uerdinger Hauses war, weiter ausgebaut werden: „Für dieses Ziel steht der neue Chefarzt Dr. Marcus Horstmann.“
Dazu passt auch eine besondere Neuanschaffung: Der sogenannte „DaVinci“ ist mit Abstand das modernste Operationssystem auf dem Markt. „Die OP per Roboter verspricht weniger Schmerzen und Komplikationen, geringeren Blutverlust, raschere Wundheilung und eine hohe Präzision beim Eingriff selbst.“
Außerdem werde die Orthopädie weiter ausgebaut. Greiner: „Wir gründeten deshalb das erste Endoprothetik-Zentrum in Krefeld und sind damit spezialisiert auf der Versorgung des Knie- und Hüftgelenks.“ Chefarzt ist hier Dr. Bischof. „In der Orthopädie und Unfallchirurgie verzeichnen wir steigende Patientenzahlen.“
Eine große Stärke sei der Hals-Nasen-Ohrenbereich in St. Anna. „Chefarzt Professor Stephan Remmert leitet eine der größten HNO-Klinik in Deutschland.“ Dorthin könnten die Patienten von Uerdingen aus verwiesen werden. Ebenso könne es bei Herzproblemen geschehen: „Die Patienten werden an St. Josef aufgenommen und an die besser ausgerüstete Klinik in Huckingen verwiesen.“
Greiner legt Wert darauf, nach dem Weggang von sieben Chefärzten - teilweise nahmen sie ihre Teams mit - Ruhe ins Haus zu bringen. „Die personellen Veränderungen sind abgeschlossen“, erklärt der Geschäftsführer: „Wir möchten ein Sahnestück aus der Klinik machen.“ So sei auch die in Kürze beginnende Erweiterung des Hauses zu verstehen.
Die strategischen Eckpunkte in Uerdingen seien auf jeden Fall die Orthopädie und die Unfallchirurgie, die Urologie und die Sportmedizin. Verstärkt aufgebaut werden sollen die Geriatrie, die Palliativ-Versorgung und die Demenzmedizin. Getreu dem Auftrag der Malteser. „Was uns auszeichnet, ist das Engagement im Rahmen der Kirche und die Bereitschaft, sich nach Kräften für die Armen und Notleidenden einzusetzen.“
Was Greiner hingegen nicht verstehen kann, ist, dass die Verletzten nach Chemie-Unfällen in Uerdingen nicht ins St. Josefskrankenhaus gebracht würden, sondern in andere Kliniken. „Da müssen wir noch viel sprechen.“