Streetview im Unternehmen Per Mausklick durch die Brennerei
Marcus Mitter hat sich auf virtuelle Touren spezialisiert. Dujardin ist ein Schauplatz.
Krefeld. Mit wenigen Mausklicks steht man im Fasslager, im Laboratorium oder vor den Brennblasen, in deren poliertem Kupfer sich die Umgebung spiegelt. An vielen ausgewählten Punkten lässt sich die Ansicht einmal komplett um die eigene Achse drehen. Das Museum der Weinbrennerei Dujardin in Uerdingen ist der erste Schauplatz, den Marcus Mitter mit einer sogenannten Google-Streetview-Trusted-Tour beglückt. Diese virtuellen Rundgänge wurden zuvor unter dem Namen Google Business View veröffentlicht und funktionieren ähnlich, wie eine Tour durch Google Earth, bei der sich der Nutzer durch die Straßen und Sehenswürdigkeiten einer Stadt klickt.
Doch nicht nur die Bezeichnung hat sich geändert, erklärt Marcus Mitter, der mit seinem Unternehmen 360-up virtuelle Touren für Hotels, den Einzelhandel oder auch Krankenhäuser erstellt. „Es ist von nun an auch möglich, Unternehmen aus Kunst und Kultur zu veröffentlichen.“ Das wurde zuvor durch die Richtlinien von Google untersagt, sagt Mitter, der in den digitalen Rundgängen die Zukunft sieht. „Der Trend geht dazu über, weniger Text zu benutzen, weil dieser auf dem Smartphone zu klein dargestellt wird. Bei den Touren geht es darum, sich über Bilderwelten attraktiv zu machen.“
Da die virtuellen Touren in Google Maps verortet werden, wird neben der gesuchten Homepage von Dujardin, jetzt auch gleich der passende Rundgang von Mitter angezeigt. Wer also mit der bekannten Suchmaschine nach einem Lokal in Uerdingen sucht, würde auch dabei eine passende virtuelle Tour angezeigt bekommen. Denn auch von dem Lokal in der alten Weinbrennerei gibt es einen digitalen Rundgang. Dies sei nicht nur ein Gimmick, mit dem man sich schon mal anschauen kann, welchen Platz man reservieren möchte: „In zwei, drei Jahren kommt man nicht daran vorbei, auf diese Art und Weise für sein Geschäft oder Unternehmen zu werben“, ist sich Mitter sicher, der auch die hochauflösenden Fotos für die Rundgänge macht, bei denen mehrere Bilder in einem speziellen Verfahren übereinander gelegt werden.
Bei einem Rundgang durch ein Foto-Fachgeschäft werden beispielsweise — je nachdem wo man sich mittels Mausklick hinbewegt — die neusten Angebote des Geschäftes angepriesen. „Vor zwei, drei Jahren waren Videos der neuste Schrei. Bei unseren Touren sind die Leute aber konzentrierter dabei, weil sie selber etwas erkunden“, erklärt Mitter und fügt hinzu: „Und wenn sie sich einen ersten positiven Eindruck verschafft haben, wollen sie natürlich auch den Ort real erleben.“