Kirchengemeinde Oppum: Heimat ist, wo wir uns treffen
Die Zukunft der Kreuzkirche war Thema bei einer Versammlung – vor dem Hintergrund der demografischen wie finanziellen Auswirkungen.
Krefeld. Eine Entscheidung, wie es in der evangelischen Kirchengemeinde Oppum weitergehen wird, ist noch nicht gefallen, sie soll aber so bald wie möglich getroffen werden. In der Gemeindeversammlung ging es gestern nach dem Gottesdienst um den "Stand der Dinge", den Strukturprozess betreffend. Die Gemeinde muss sich - bedingt durch Finanzen und demografische Entwicklung - verkleinern (die WZ berichtete).
Pfarrer Michael Papsdorf erläuterte die Optionen: "Wird die Kreuzkirche an der Thielenstraße verkauft, um an ihrer Stelle ein Hospiz oder Altenwohnungen zu errichten, oder wird sie zur Grabeskirche? Werden die Pfarrhäuser dort und an der Auferstehungskirche den Besitzer wechseln, weil sie das meiste Geld bringen?"
Die knapp 50 Anwesenden diskutierten sachlich und fragten nach dem Konfirmandenunterricht, der auch in Zukunft an der Auferstehungskirche an der Buschdonk und der Thielenstraße als Schwerpunkt für die Kinder- und Jugendarbeit bestehen bleibt. Die Frage, wer wo zur Kirche geht, kann nicht geklärt werden.
Der Gemeindebus erlaubt jedoch den Besuch derjenigen Kirche, in der der Gottesdienst gehalten wird. Oppum ist die kleinste evangelische Kirchengemeinde im Kreis mit dem größten Angebot an Gottesdiensten. Einig ist sich die Gemeinde infolge einer Umfrage dahingehend, dass kein Kirchengebäude an eine Sekte geht. Und sie weiß: "Dort, wo wir uns treffen, ist ein wichtiges Stück Heimat."
Die Sanierungskosten für die Kreuzkirche betragen 250 000 Euro und für das Jugendhaus Kagawa 115 000 Euro. Für Arbeiten an der Auferstehungskirche müssten 20 000 Euro aufgebracht werden.
Die Mitglieder des Presbyteriums wollen über all diese Fragen in ihrer nächsten Sitzung beraten. Zudem haben sie sich Hilfe aus der Landeskirche geholt, um die richtige Entscheidung für die Zukunft zu treffen.