Museum Burg Linn: Gold der Kelten noch bis Sonntag
Erfolgreiche Ausstellung schließt nach sieben Monaten.
Krefeld. Am Sonntag ist alles vorbei. Sieben Monate lang war die Ausstellung "Das Geheimnis der Kelten" ein Besuchermagnet im Museum Burg Linn. Das Gästebuch des Hauses verweist auf Besucher aus aller Welt, vor allem aus den Niederlanden und Belgien. Kein Wunder: Beziehen sich doch viele der in der Ausstellung gezeigten Funde auf diese Länder. Und auf den Niederrhein, der zu jener Zeit vor mehr als 2200 Jahren unter keltischem Einfluss stand.
Die Schau, die in den Niederlanden zusammengestellt wurde, mit Einrichtungen in Belgien kooperiert, und auch schon in Venlo und Leiden zu sehen war, unternimmt zum ersten Mal den Versuch, die keltischen Einflüsse im eisenzeitlichen Europa zwischen Rhein und Nordsee beispielhaft aufzuzeigen.
Dabei befanden sich die Ausstellungsmacher - in Krefeld sorgte sich Patrick Jülich um die Präsentation - in der schwierigen Lage, gegen die weithin viel bekannteren archäologischen Zeugnisse aus dem südlichen Deutschland - das Fürstengrab von Hochdorf etwa - ankommen zu müssen. Das scheint ihnen gelungen. Immerhin wird - nur noch bis einschließlich Sonntag - in Linn das Grab des Fürsten von Oos dokumentiert.
Der Besucher sieht prachtvolle Grabbeigaben oder Opfergaben. Dazu gehört etwa das rituell verbogene Schwert des Fürsten, die tordierten Halsringe aus Mooren, die Masken oder auch Relikte von Menschenopfern. Viele sahen zum ersten Mal auch die berühmten "Regenbogenschlüsselchen", die goldenen Münzen der Kelten.
Für manchen Besucher muss in dieser Linner Schau auch klar geworden sein, dass längst nicht alles das, was Archäologen dem Boden entreißen, genau zu definieren ist.
So weiß man heute sicher, dass die Kelten kein spezieller Volksstamm waren, dass vor allem in schriftlichen Quellen wie Caesars "Gallischem Krieg" zahlreiche unterschiedliche Stämme zu den Kelten gezählt wurden. Keltisch: Das war und ist ein Begriff, der ganz bestimmte Kulturäußerungen einheitlich zusammenzufassen versucht.
Denn Kelten trieben sich vor 2300 Jahren in schlagkräftigen Söldnertruppen in Kleinasien herum und waren gefürchtete Gegner, während sie - wohl unter dem gleichen Götterhimmel - vielleicht am Niederrhein mit hölzernen Schaufeln mühsam den Boden bestellten.
Die Kelten: Sie hinterlassen weiterhin viele Fragezeichen, aber die Archäologen hoffen, mit jedem weiteren Fund einen weiteren kleinen Zipfel vom "Geheimnis der Kelten" aufzudecken.
Das gilt sogar für Krefeld. Im vergangenen Jahr stießen die Archäologen des Linner Museums auf einem Gelände in Elfrath auf eisenzeitliche Funde. Es gibt dort auch erste Hinweise auf kriegerische Handlungen, die sich zur gleichen Zeit an mehreren Orten der Umgebung ereigneten.