Oppums Bahntunnel: Kameras sind doch erlaubt
Sicherheit: Die Deutsche Bahn ist alleinige Eigentümerin, womit eine Überwachung unproblematisch ist.
Krefeld. Die Diskussion um die Rechtmäßigkeit von Überwachungskameras im Oppumer Bahnhofstunnel kann beendet werden: Er gehört der Deutschen Bahn AG und ist damit Privateigentum. Somit ist es Sache der Eigentümerin, ob sie ihr Hab und Gut per Videoüberwachung schützt. Die Stadt, die zunächst nicht ausschließen wollte, selbst Eigentümerin eines Teils des Tunnels zu sein, hat diese Verhältnisse am Freitag auf WZ-Anfrage bestätigt.
Aus Sicht der Stadtverwaltung ist die Prüfung allerdings längst noch nicht abgeschlossen. Es gebe diverse, noch mit Schreibmaschine getippte Vereinbarungen zwischen Stadt und Bahn, die man zunächst einmal sichten müsse, sagt Michael Streubel vom Presseamt.
Denn möglicherweise hat die Stadt Rechte und Pflichten übernommen, die jetzt zu überprüfen seien. "Wenn der Oberbürgermeister in gut zwei Wochen wieder aus dem Urlaub zurück ist, wird er die Akten auf seinem Schreibtisch vorfinden", erklärt Streubel, dass die Videoüberwachung in Oppum Chefsache ist.
Gregor Kathstede hatte bereits in Aussicht gestellt, dass er sich Kameras im Oppumer Bahnhofstunnel vorstellen kann. Der war nach seiner Renovierung und der Installation einer Leuchtwand erst in der vergangenen Woche wieder beschmiert worden (die WZ berichtete).
"Jeder Pinselstrich muss mit der Bahn abgestimmt werden", stöhnt der Oppumer Ratsherr Werner Siebertz, dass beispielsweise die soeben durchgeführte Sanierung, die auf Kosten der Stadt erfolgte, mit dem ehemaligen Staatsunternehmen besprochen werden müssen. Auch die Reinigung sei aufgeteilt. "Seitdem die Bahn das nicht mehr allein macht, ist es auch nicht mehr so dreckig", sagt Siebertz. Dass Kameras kommen müssen, ist für ihn deshalb auch nur eine Absprachesache mit der Bahn. "Ich finde es gut, dass eine Diskussion in der Stadt losgetreten worden ist. Mir macht es jedenfalls nichts aus, wenn ich in dem Tunnel gefilmt werde - das werde ich sowieso schon überall, etwa am Bankautomaten oder beim Tanken."