Paradies für Kammmolche
Im Linner Greiffenhorstpark haben sich die bedrohten Tiere auf 4000 vermehrt.
Krefeld-Linn. Über Theo Malschützkys Gesicht huscht ein freudiges Lächeln. Er hat im Greiffenhorstpark einen Reiher im Mühlbach entdeckt. Der Landschaftspfleger erklärt seinen Begleitern, dass der Vogel ein natürlicher Feind der Fische sei. Und von denen tummeln sich für den Parkführer viel zu viele im Gewässer. "Sie bedrohen den Bestand der Kammmolche."
Es ist die erste Parkführung des Fachbereichs Grünflächen im Juli. Den rund zweistündigen Rundgang beherrscht die Frage "Natur und Kultur im Einklang?" Diesen Einklang herzustellen und interessierten Bürgern zu erläutern ist einer der Ansprüche in Malschützkys Fachbereich.
Im Mittelpunkt der Betrachtungen des diplomierten Landwirts steht dabei der Mühlenbach, dessen Population und Wasserversorgung. In vielen Jahren wurden seit der Landesgartenschau Euroga 2002 für den Kammmolch Lebensbedingungen geschaffen, die seinen Bestand auf rund 4000 Exemplare anwachsen ließ. Hier lebt heute die stärkste Population, die in Nordrhein-Westfalen bekannt ist. Der Park wurde unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert.
Heute präsentiert sich der Park, Theo Malschützky zeigt das sehr anschaulich und mit gewissem Stolz, als spannende Begegnung von Kunst und Natur. Der englische Rasen um das Schlösschen steht im Kontrast zum wild bewachsenen Uferstreifen entlang des rund zweieinhalb Kilometer langen Wanderwegs.
Der Schlusspunkt stimmt dann wieder traurig. "Die ist nicht mehr zu retten", weist der Führer auf die riesige Blutbuche neben dem Schloss. Der Riese mit einem Stammumfang von rund sechs Metern ist todkrank und muss von vier massiven Stahlseilen gesichert werden. Als aber ein weiterer Reiher vorbeisegelt, erhellt sich Malschützkys Miene wieder.