Rheindeich: Sanierung in zwei Jahren
Petra Weber erklärt, mit welchen Wassermassen das Bauwerk fertig werden muss.
Krefeld. Zehn Jahre vergehen, ehe der Rheindeich auf Krefelder Gebiet saniert wird. 2004 wurde in der Bezirksvertretung das Projekt erstmals vorgestellt. Die rund 40 Teilnehmer einer Veranstaltung der Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen zu diesem Thema erfuhren jetzt als erste, dass mit einem Baubeginn voraussichtlich erst im April 2014 zu rechnen ist.
„Deichgräfin“ Petra Weber, in der Verwaltung zuständig für Hochwasserschutz und Gewässer, erläuterte den langen Planungs- und Genehmigungsweg sowie die technischen Details des neuen Bauwerks, das den knapp 20 000 Uerdingern die trockenen Füße sichern soll.
Neuen Vorgaben des Hochwasserschutzes folgend, muss der Deich einem 500-Jahres-Hochwasser standhalten, bei dem über 14 000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde auf die Rheinstadt zurauschen. Weber konnte vermitteln, um welche Massen es sich dabei handelt. „Stellen Sie sich einfach vor, das sind mehr als 14 000 Kleinwagen pro Sekunde, die ein Deich zu bändigen hätte.“
Die vorgestellte Planung entspricht dem, was bereits bekannt ist. Eine rund 13 Meter hohe Spundwand wird auf der Wasserseite weitgehend vibrationsfrei eingezogen und soll die Wehranlage stabilisieren. Die Spundwand verläuft einen Meter über der Normalhöhe und wird verklinkert. „Die Ansicht vom Rhein her wird sich kaum ändern“, stellte Weber fest.
Die Krone wird etwa sechs Meter breit sein und mit einer Bitumendecke versiegelt. Im Ernstfall dient die so entstandene Promenade als „Verteidigungsweg“. Das heißt, sie muss im Ernstfall stabil genug sein, damit schweres Gerät und Lkw dort bewegt werden können. Im Norden und Süden des 700 Meter langen Deichs erhält er Anschluss an das vorhandene Straßennetz.
Petra Weber erläuterte auch, warum noch zwei weitere Jahre verstreichen müssen. Die Planung habe zwar seit März durch die Zustimmung der Bezirksregierung vom Dezember Rechtskraft, derzeit laufe aber der Antrag auf die rund 80-prozentige Bezuschussung. Die ursprüngliche Planung ging von 2,1 Millionen Euro an Baukosten aus. Petra Weber wollte sich nicht festlegen, ob diese Summe noch ausreicht.
Erst nach Zusage für die Landesmittel könne mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Diese sei eine wesentliche Grundlage für eine Ausschreibung, die wohl im kommenden Jahr erfolgen könne. Zu berücksichtigen sei, dass die Sanierung nur innerhalb der hochwasserfreien Zeit jeweils vom 1. April bis 31. Oktober durchgeführt werden könne.