Brauchtum Silvia I. und Klaus II. regieren die Uerdinger Karnevalisten

Uerdingen · Die Eheleute Schluckebier sind in der kommenden Session 2019/20 das Prinzenpaar der Rheinstadt.

An der Spitze der Uerdinger Jecken (v.l.): Philipp Obdenbusch, Klaus Schluckebier, Marie Overlöper, Rainer Vins, Silvia Schluckebier und Dirk Müller.

Foto: Lothar Strücken

„Einmal Prinz zu sein“, genauso wie sein Opa Werner, das war schon seit Kindesbeinen der Wunsch von Klaus Schluckebier. Als Kind spielte er mit Umhang und Peias des Großvaters. Jetzt, zu seinem nahen 50. Geburtstag, wird der Wunsch erfüllt. Ehefrau Silvia schenkt ihm das närrische Amt zum runden Ehrentag und zur kommenden Session. Die beiden werden Silvia I. und Klaus II., die Tollitäten der Rheinstadt Uerdingen. Sie haben sich das Motto „Aus Spaß an de Freud“ auf die Fahne geschrieben. Das Witzige an der Geschichte: Sie wollte nie Prinzessin sein, obwohl sie auch mit dem Karnevalsvirus infiziert ist. „Ich wurde in Uerdingens Nachbarstadt Krefeld geboren“, scherzt Silvia I. „Ich habe bei der Karnevalsgesellschaft (KG) Närrische Gartenzwerge von klein auf getanzt. Dann kam ich durch die Tanzgarde der KG Op de Höh nach Uerdingen und lernte dort vor 20 Jahren Klaus kennen.“ Im richtigen Leben arbeitet sie in der Finanzverwaltung.

Jung und Alt sollen gemeinsam feiern

Seit 16 Jahren sind sie verheiratet und haben die Kinder Lara (12) und Max (15). Der Prinz ist erster Vorsitzender der Bürgerwehr und arbeitet als selbstständiger Heizungs- und Sanitär-Installateur. „Mein Opa bildete 1956 mit seiner Frau Änne das Uerdinger Prinzenpaar“, berichtet er weiter. „Ich werde den alten Peias tragen.“ Tollität Klaus II. erklärt: „Unser größter Wunsch ist, dass die Tradition des Karnevals fortgeführt wird und zwar so, dass Jung und Alt gemeinsam feiern. Wir wollen auch auf die Stimmen der jungen Leute hören, mit ihnen reden und wissen, wie sie feiern möchten, welche Musik sie hören möchten.“

Apropos Musik: Welches Sessionslied das Paar hat, wird noch nicht verraten. Dafür gibt es vier Minister, die mit dem Prinzen fünf fröhliche Freunde bilden, die gemeinsam für den guten Zweck kegeln und sich gegenseitig unterstützen, wenn der ein oder andere gerade Prinz ist. Bruder Christoph Schluckebier ist Organisations-Minister. Rainer Vins, Prinz in der Session 2004/2005, ist Minister für die Orden.

Dirk Müller amtiert als persönlicher Minister der Prinzessin und war Prinz 2015/2016. Philipp Obdenbsuch agiert als Finanz-Minister.

Gleichzeitig wurde am Donnerstag beim launigen Gespräch in den Räumen des Uerdinger Heimatbundes auch die Kinderprinzessin Marie I. Overlöper vorgestellt. Sie bekommt Verstärkung durch ihre besten Freundinnen Emilia und Giuliana als Pagen. „Damit werden die Uerdinger Kindernarren von einem Trio durch die Session geführt“, berichtet Manfred Weyers, Präsident des Karnevalszugvereins.

„Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und tanzen gemeinsam bei der Braunschweiger Narrenzunft“, berichtet die Neunjährige, die die Maria-Montessori-Grundschule besucht. Ihre Lieblingsfächer sind Sport und Mathe.

Ganz besonders freut sie sich auf ihr schönes blau-rotes Prinzessinnen-Kleid mit den blauen Perlen und das Diadem. Und dann natürlich darauf, am Tulpensonntag ganz viele Bonbons zu werfen.

Neben dem Tanzen schlägt Maries Herz für den Handball. Mit Begeisterung spielt sie in der E-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Oppum. Außerdem ist sie Fan der HSG Krefeld.

Pagin Emilia Nent (11) besucht die sechste Klasse des Gymnasiums am Stadtpark. Ihre Lieblingsfächer sind Deutsch und Kunst. Ihre Mitstreiterin ist Giuliana Weinacht. Die Neunjährige geht in die vierte Klasse der Heinrichsschule und mag Englisch und Deutsch. Im Gegensatz zu den erwachsenen Tollitäten verrät Marie ihr Sessionslied: „Nummer 1 am Rhein“. Wenn das keine Ansage ist.