TV Oppum: Als Handball noch der Sport Nummer eins in Krefeld war
Spieler von damals erinnern sich an die Siege mit dem TV Oppum.
Krefeld. Ein Stichwort genügt und die Protagonisten von damals geraten ins Schwärmen: 40 Jahre liegt der Sieg bei der letzten Deutschen Feldhandball Meisterschaft für den TV Oppum zurück.
"Wir haben die Stadien gefüllt. Ob 20000 Zuschauer in der Grotenburg gegen Dankersen oder 26000 Zuschauer gegen Leutershausen beim 14:8 Finalsieg im Düsseldorfer Rheinstadion. Da war richtig Stimmung in der Bude", erinnert sich der damalige Abwehrchef Fritz Brauweiler an die alten Zeiten. "Handball war die Nummer Eins in Krefeld - vor Fußball und Eishockey."
Im Rahmen des Meisterschaftsspiels der aktuellen Verbandsligamannschaft gegen den TV Walsum/Aldenrade wurden die Altmeister vom Klub geehrt: mit einer Jahrgangsflasche Wein versehen mit dem Mannschaftsfoto vom Finale 1968 und einem neu aufgelegten Meister T-Shirt.
Siegfried Lohmann und Fritz Brauweiler spielten damals viel lieber Feld- als Hallen-Handball. Kein Wunder, denn in Krefeld spielte der TV Oppum - wie auch heute - in der altehrwürdigen Sporthalle an der Scharfstraße, da die Glockenspitzhalle noch gar nicht gebaut war.
Somit war Oppum bei den Spitzenklubs aus Kiel oder Gummersbach gar nicht gern gesehen: "Denn die Zuschauereinnahmen wurden damals noch gedrittelt. In Krefeld gab es also finanziell nichts zu holen", berichtet Lohmann.
"Die wenigsten aber wissen, dass wir 1968 auch in der Hallen-Bundesliga vertreten waren. Im Heimspiel gegen Gummersbach haben wir mit einem Tor gewonnen", erinnert sich Peter Inger, mit 18 Jahren damals das Küken in der Mannschaft von Hans Keiter.
Unvergessen ist auch das Feldhandball-Bundesligaspiel bei der Braunschweiger Eintracht. Im hohen Schnee siegte Oppum mit 5:3. "Der rote Ball wurde vom Platzwart kurzer Hand mit Petroleum eingepinselt, damit der Schnee nicht kleben blieb", hat Peter Inger noch so manche Anekdote auf Lager.