Konzert Opernohrwürmer und das berüchtigte „C“
Uerdingen · Chöre aus Bockum und Uerdingen gestalteten „Melodienzauber“. Publikum und Akteure hatten Freude daran.
Die Freude am gemeinsames Singen, die Freude am Gelingen der Spitzentöne, die Freude an der Musik war ihnen allen anzusehen. Die Sänger des „Sängerbundes“ 1884 Krefeld-Bockum und der Uerdinger Männergesangsverein 1848 gestalteten am Samstagnachmittag in der Michaelskirche in Uerdingen einen „Melodienzauber im Frühling“. Und dieser „Melodienzauber“ enthielt eine Fülle von „Opernohrwürmern“ wie ebenfalls eine Fülle populärer Lieder aus Operette und Musical: „Das ist die Liebe der Matrosen“, „Ein Lied geht um die Welt“ oder „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau`n“.
Das Konzert in der voll besetzten Michaelskirche wurde eingeleitet durch „Abendfriede am Rhein“, der ja in unmittelbarer Nähe vorbeifließt, es folgte die „Landerkennung“ der „Wickinger“, komponiert von Edvard Grieg, mit dem Baritonsolo Hans Trecker aus dem Chor heraus.
Opernarien für Tenöre bildeten den ersten Höhepunkt des Konzertes. Mit Stefan Lex, Michael Kurz und Thomas Heyer hatte man drei Tenöre eingeladen, die in ihrer Interpretation der Opernarien um das Strahlen des „Hohen C“ wetteiferten. „Cielo e mar“ von Poncinelli, „E la solita storia des pastore von Cilea und „Recondita armonia“ aus „Tosca“ von Puccini boten den drei stimmmächigen Sängern eine Fülle von Gelegenheiten , jenes berüchtigte „C“ miteinander und nacheinander in den Raum zu schmettern. Der begeisterte Beifall machte deutlich, wie gut ihnen das gelang. Zusammen stimmten sie dann „Libiamo ne ´lieti calici“ aus „La Traviata“ von Verdi an. Auch hier war das Publikum begeistert.
Die beiden Chöre gestalteten aus dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber den „Jägerchor“, einfühlsam , differenziert, klangvoll und engagiert, so auch danach den „Pilgerchor“ aus Wagners Tannhäuser. Solistisch musizierte die alle souverän begleitende Pianistin Sigrid Althoff am Klavier das „Allegro“ aus der “Sonata facile“ von W.A. Mozart, rasant fix.
Und nochmals hatten die drei Tenöre in verschiedenen Opernarien, die sie sich in der Gestaltung aufteilten, die Gelegenheit zu brillieren, was ihnen wiederum gelang unter anderem mit „La donne e mobile“ aus „Rigoletto“ von Verdi. Dass der Chor heitere Musik mit Witz und Freude gestaltet, wurde auch durch das Lied „Trink uns zu“ aus dem „Bettelstudent“ von Millöcker deutlich.
Die Freude am Musizieren, an der Musik, die bewegt, und an der heiteren Muse des Witzes zogen sich durch das gesamte Programm. Die Gesamtleitung des Konzertes hatte Musikdirektor Axel Quast, der den Chor präzise und engagiert durch die Musik führte.
Die beiden Männerchöre haben auf diese Weise einen gehaltvollen und heiteren Musiknachmittag gestaltet, zur Freude des zahlreichen Publikums und gewiss auch wesentlich zu ihrer eigenen Freude.