WZ-Mobil: "In der Kirche St. Andreas spielt sich das ganze Dorfleben ab"

Bei unserem Redaktionsmobil machten rund 70 Bürger ihrem Ärger über die geplante Schließung Luft.

Krefeld. Weil das Bistum die Ausgaben zurückgefahren hat, stehen St. Nikolaus jährlich 120.000 Euro weniger zur Verfügung. Eingespart werden sollen sie in Gellep-Stratum. Dort soll das Gemeindezentrum St. Andreas dichtgemacht werden. Ihren Unmut darüber äußerten rund 70 Bürger am WZ-Mobil.

Klaus Jagusch hat lange ehrenamtlich die Orgel der Kirche instand gehalten und ist entsetzt, dass das Gemeindezentrum geschlossen werden soll: „Viele Menschen haben bei der Einrichtung und Erhaltung des Gotteshauses mitgewirkt, denen blutet das Herz, wenn es vorbei wäre.“

Dieter Lumler war 20 Jahre Messdiener vor Ort und kann sich noch gut an die Entstehung des Gebäudes erinnern. „Der Pfarrsaal wurde 1950 in Eigeninitiative errichtet. Heute nutzen ihn viele Vereine.“

Nicht nur Vereine treffen sich im Gebäude, auch eine ehrenamtlich geführte Bücherei stünde vor dem Aus, befürchten die Gellep-Stratumer. „Wir fühlen uns außen vor gelassen, denn wir strampeln uns Jahr für Jahr ab, um die Bücherei mit einfachen Mitteln zu betreiben“, sagt Claudia Schleeberger.

Barbara Raven befürchtet, dass auch der sich auf dem Grundstück befindende Kindergarten dichtgemacht wird. „Schließlich ist der Kindergarten Teil der Kirche.“ Raven glaubt, dass man das Grundstück später als Bauland verkaufen möchte. „Das sind Schlitzohren“, macht sie ihrem Unmut Luft.

Hans-Jörg Richter, Mitglied der Projektgruppe zum Kirchlichen Immobilienmanagement (KIM), hat per Mail zum Thema Stellung genommen: Die Beschlüsse sehen vor, dass es in Gellep-Stratum langfristig einen würdigen Raum für Gottesdienste geben soll. „Dieser Aspekt wird in der Diskussion leider häufig unterschlagen“, erklärt er.

Weitere Stimmen zur geplanten Schließung und das ganze Statement des Immobilienmanagements lesen Sie in der Freitagsausgabe der WZ Krefeld.