WZ-Mobil in Gellep-Stratum - "Zu viel Verkehr im Ort"

Die meisten Bewohner mögen ihren Stadtteil. Am WZ-Mobil wurde aber auch Kritik geäußert.

Krefeld. Der Stadtteil Stratum hat einen ländlichen Charakter. Zwischen den Wohnhäusern sieht man häufig Wiesen, Pferdekoppeln und Felder. Doch oft fahren Lkw durch das überschauliche Städtchen was die Bürger erzürnt.

So auch Hans Lieser. „Die Lkw fahren hier durch, trotz Verbots. Auch am Friedhof fahren die vorbei. Da ist Tempo 30. Und fährste 30, wirst du angehupt. Letztens hat ein Lkw mit Anhänger den Parkplatz blockiert.“ Das Ordnungsamt solle sich darum kümmern. „Die Stadt macht was sie will.“

Timm Taraschewski wohnt in Uerdingen, kommt aber einmal in der Woche nach Gellep-Stratum, um Zeitungen auszutragen. Im gefällt der Stadtteil: „Die Leute sind sehr freundlich und manchmal geben sie auch Trinkgeld.“ Außerdem gefällt ihm die Gemeinschaft: „Man kennt sich hier — das ist ähnlich wie in Uerdingen.“

Auch Manfred Grabowski hat mal in Uerdingen gewohnt, ist aber vor 33 Jahren nach Gellep-Stratum gezogen. Bereut hat er den Umzug nie: „Das Bauland war sehr günstig.“ Der Verkehr auf der Düsseldorfer Straße stört ihn allerdings sehr: „Mein Garten geht dahin raus. Und auf der Straße ist es so laut, dass man sich auf der Terrasse nicht unterhalten kann.“

Bernhardine Raeth hingegen lobt an Gellep-Stratum vor allem die Stille: „Es ist schön ruhig hier, außerdem schön grün.“ Nur die Infrastruktur findet sie etwas unzureichend: „Die Einkaufsmöglichkeiten sind nicht ganz so toll. Außerdem gibt es zu wenig Fachärzte und Apotheken.“

Der Apotheken-Mangel stört auch Friedrich Sitt. „Obwohl“, sagt er lachend, „da geh’ ich sowieso am liebsten nicht hin.“

Barbara Sander gehen vor allem die Hinterlassenschaften der zahlreichen Hunde auf die Nerven — sie nennt sie „Kotminen“. Obwohl sie selbst Hundehalterin ist, vermisst sie bei einigen Mitbürgern die „Sorgfaltspflicht“. Sie regt deshalb an, dass die Stadt Automaten mit Hundebeuteln aufstellen solle, um auf diese Weise für mehr Sauberkeit auf den Straßen und Wegen zu sorgen.

Heinz Raven, Norbert Kreuz, Kurt Dohmen und Michael Albers kommen alle mit dem selben Anliegen zum WZ-Mobil. Nämlich dem Ausbau der Kaiserswerther Straße. Dort soll ein neuer Abwasserkanal gebaut werden. Anschließend wird die Straße verbreitert. Die Baukosten sollen zum Teil von den Anwohnern getragen werden.

„Die sollen die Straße aufmachen und wieder zumachen und sie so lassen wie sie ist“, schimpft Heinz Raven. Da die Stadt kein Geld hat, sollen wir das bezahlen.“ Michael Albers fügt hinzu: „Seit 1998 ist der Kanal geplant, jetzt soll er gebaut werden. Erst waren 1,5 Millionen veranschlagt, dann 750 000 Euro jetzt sollen es wieder 58 000 Euro mehr werden. Wir fühlen uns verarscht.“

Veronika Menne sieht auch den Verkehr als großes Problem. „Trotz Tempo 30 wird hier überall schnell gefahren.“ Auch die Anbindung mit den ÖPNV sei nicht gut gelöst. „Die Taktung der Straßenbahn an Rheinhafen stimmt mit der der Busse nicht überein. Denn die Bahn ist SWK und der Bus gehört zur Rheinbahn.“