Bypass: CDU streitet über die Öffnung
Parteichef Schittges ist für die Sperrung der Spur und stellt sich gegen den Ratsbeschluss.
Krefeld-Bockum. Die Öffnung des Bockumer Bypasses sorgt weiter für Diskussionen. Wie schon in der Ratssitzung am 17.Dezember bekräftigt der CDU-Vorsitzende Winfried Schittges, gegen eine Öffnung der Rechtsabbiegespur zu sein. In einer Sitzung des Bockumer Ortsverbandsvorstands, bei der Planungsdezernent Thomas Visser zugegen war, seien alle Anwesenden für eine Beibehaltung der Situation gewesen, so Schittges. Zudem habe Wilhelm Kolder, Vorsitzender des Bürgervereins Bockum, von der Mitgliederversammlung berichtet, bei der von 60 Anwesenden einer für die Bypass-Öffnung gestimmt habe.
"Angesichts der Finanzlage der Stadt wäre es dummes Zeug, für eine Öffnung viel Geld auszugeben, ohne dass man weiß, wie es mit dem Bockumer Platz weitergeht. Der Verkehr an dieser Stelle läuft", meint der CDU-Vorsitzende. Die Ratsfraktion habe er aufgefordert, in dieser Frage Zurückhaltung zu üben. Schittges: "Sollte der Bypass geöffnet werden, werden sich zahlreiche Funktionsträger in Bockum aus ihren Ämtern zurückziehen. Viele wollen dann auch nicht mehr wählen gehen."
Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Brockers, der nur wegen der Zustimmung zur Bypass-Öffnung die Stimmen der FDP für seine Wiederwahl erhalten hatte, sieht die Äußerungen gelassen. "Das ist eine Meinungsäußerung eines Einzelnen. Es gibt einen Ratsbeschluss, gegen den lediglich Winfried Schittges gestimmt hatte." Bei der Ortsverbandssitzung habe er nicht für eine Beibehaltung der Situation gestimmt, so Brockers. Sein Amt sieht er nicht in Gefahr. "Für eine Abwahl müsste es eine Zwei-Drittel-Mehrheit geben."
SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen hat sich auf die Seite von Schittges gestellt. Er werde einen Beschluss zur Öffnung nicht mittragen. "Diese Entscheidung kostet die Krefelder nur Geld und ist völlig überflüssig", sagt Hahnen, der an die rund 10000 Schlaglöcher erinnert, für die dringend Geld benötigt werde.