Eingekeilt zwischen Autokolonnen in Verberg
An der Kreuzung Moerser Straße/ Heyenbaumstraße fahren Autos über den Gehweg, um Linksabbieger zu überholen. Dadurch entstehen riskante Situationen.
Krefeld. Der silberfarbene Kleinwagen steht mitten auf der T-Kreuzung Moerser Straße/ Heyenbaumstraße — den Blinker links gesetzt. Im Wagen sitzt Ilse Kämmerling und fühlt sich äußerst unwohl. Sie selbst muss nämlich warten, bis der Gegenverkehr passiert, während die Fahrer hinter ihr wesentlich ungeduldiger agieren: Sie scheren aus und überholen rechts, um weiter geradeaus zu fahren. Dabei rollen sie mit ihren Rädern auch über den Gehweg.
Und so ist Ilse Kämmerling eingekeilt zwischen zwei Autokolonnen; eine kommt von vorne und eine von hinten. „Das ist doch gefährlich!“, empört sie sich. „Nicht nur für Autofahrer auch für Fußgänger.“
Manfred Steinborn, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Verberg, ist diese heikle Verkehrssituation bekannt: „Das ist ganz klar eine Gefahrenstelle.“ Allerdings sieht er die Rechtsüberholer weniger als Risiko für die Autofahrer und Fußgänger, als vielmehr für die Fahrradfahrer: „Für die ist das problematisch.“
Er appelliert daher an alle Autofahrer sich rücksichtsvoll zu verhalten und durch gegenseitiges Ausweichen einen möglichst gleichmäßigen Verkehrsfluss zu gewährleisten: „Der Gegenverkehr sollte sich rechts außen halten und die Linksabbieger sollten sich möglichst weit links einordnen.“ Dann könnten diese rechts überholt werden, ohne dass dafür der Gehweg befahren werden müsse.
Die Ungeduld der Wartenden kann er jedenfalls verstehen: „Die Linksabbieger können wegen des Gegenverkehrs erst kurz vor Ende der Grünphase abbiegen, dann wird es schnell wieder Rot und die Geradeausfahrer müssen weiter warten.“
Vermutlich waren es diese langen Wartezeiten, die Unbekannte dazu veranlassten, überaus rigorose Maßnahmen zu ergreifen: Schon zweimal nämlich wurden Poller, die der Fachbereich Tiefbau auf dem Gehweg installiert hatte, um das darüber Fahren zu verhindern, wieder entfernt. In der Verwaltung der Stadt Krefeld wurde daraufhin beschlossen, keine weiteren Poller mehr aufzustellen.
Darüber hinaus gehende bauliche Maßnahmen zur Entschärfung der Verkehrssituation, etwa durch eine Verbreiterung der Kreuzung oder das Anlegen eines Kreisverkehrs, würden eine höhere sechsstellige Summe kosten. Pressesprecher Dirk Senger: „Dem steht die finanzielle Situation der Stadt entgegen.“
Immerhin — bisher kam es an der T-Kreuzung Moerser Straße, Heyenbaumstraße weder zu Blech- noch zu Personenschäden. Acor Kniely, Pressesprecher der Polizei Krefeld: „Unfälle sind hier keine bekannt.“