Telekom-Baustelle blockiert seit sechs Wochen Garage

Dieter Wagner wartet auf schnelleres Internet - und ärgert sich seit dem 10. Juli.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Schnelles Internet — das hält auch Dieter Wagner aus Verberg für erstrebenswert. Und so stimmte er zu, als am 10. Juli ein Arbeiter bei ihm klingelte und mitteilte, man werde vor Wagners Garage an der Heyenbaumstraße eine Baustelle einrichten, um Glasfaserkabel zu verlegen. Eine Vorabinformation gab es nicht: „Wäre ich nicht zu Hause gewesen und hätte das Auto in der Garage gehabt, wäre das wohl schwierig geworden“, sagt er.

Ein paar Tage werde es dauern, habe ihm der Arbeiter gesagt. „Da bin ich dann mal großzügig von zwei Wochen ausgegangen, in der ich meine Garage nicht benutzen kann“, so der Verberger. Dass daraus mal mehr als sechs werden, hätte er allerdings nicht gedacht.

Wagners Ford Focus steht seit dem 10. Juli immer auf der Heyenbaumstraße. Was für ihn unverständlich ist: „Die haben den Gehweg geöffnet, und dann passierte erst mal nichts. Erst am 8. August wurde an einem Tag wieder gearbeitet, nämlich eine Glasfaserverbindung hergestellt. Seitdem ist dort nichts mehr passiert.“ Auf der anderen Straßenseite war ebenfalls kurz gebaut worden — doch diese Baugrube ist schon nach kürzester Zeit wieder geschlossen. Dort ist nur ein Grünstreifen mit Gehweg, es würde also niemand behindert.

Im Falle Wagners kommt hinzu, dass auf der Autolänge, die vor seiner Garage noch Privatgrundstück bis zum Gehweg ist, die Arbeiter einfach den Aushub abgelegt haben. Wäre das nicht der Fall, hätte er im Idealfall von einer Seite schräg in seine Garage fahren können. Doch selbst dann wäre fraglich gewesen, ob er wieder rauskommt: „Der Nachbar steht häufiger mit einem größeren Transporter vor seiner Garage.“ So bleibt Wagner nur die Nicht-Nutzung seines Stellplatzes. Auch wenn er durch das Glasfaserkabel künftig einen schnelleren Zugang zum Internet haben wird (und auch möchte) — was hier gerade passiert, geht Dieter Wagner dann doch ein Stück zu weit.

André Hofmann, Pressesprecher der Deutschen Telekom, kann Wagners Ärger verstehen. Er bittet aber um Verständnis für die „wichtige Infrastrukturmaßnahme“. Er betont zudem: „Wenn an einer Baustelle nichts passiert, heißt das nicht, dass im Hintergrund nicht gearbeitet wird.“ Es sei dann erforderlich, die Baustelle eingerichtet zu lassen, weil diese tatsächlich auch weiterhin benötigt werde. „An der Heyenbaumstraße war das allerdings in der Tat sehr lang“, räumt Hofmann ein. Er stellt Besserung in Aussicht: „Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass die Baugrube wohl Ende dieser Woche wieder verschlossen werden kann.“ Zumindest wird Wagner also nicht auf die Garage verzichten müssen, bis die Zeit beginnt, in der man das eingefrorene Auto freikratzen muss.