Familienfest im Zoo zum Weltkindertag
Für Familien, die es sich sonst nicht leisten können, standen am Samstag die Zoopforten offen.
Krefeld. Die Sonne scheint durch die Bäume des Krefelder Zoos. Kinder toben, spielen und lachen auf dem Zoogelände. Während einige der Kleinen Tiere aus Stoff, Wolle und Knöpfen basteln, versuchen andere das so genannte Regenwaldquiz zu lösen, wo die Kleinen herausfinden sollen aus welchen Pflanzen Nahrungsmittel hergestellt werden.
Anlässlich des Weltkindertages organisierte der deutsche Kinderschutzbund Krefeld ein Kinderfest für Familien, die sich einen Zoobesuch normalerweise nicht leisten könnten.
Ungefähr 50 ehrenamtliche Arbeiter machten es möglich, dass den Kindern ein breites Angebot an Ratespielen, Bewegungs- und Bastelmöglichkeiten angeboten wird. "Es soll ein schöner Tag für die Kleinen werden", sagt Ute Vogt, Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Krefeld. Zudem hofft sie, dass durch das Fest viele Erwachsene auf Probleme wie Kinderarmut aufmerksam geworden sind.
Nicht viele wüssten, dass in Krefeld schon jedes vierte Kind in Armut lebt. "Unsere Aufgabe ist es, Eltern in Erziehungsfragen zu beraten und für sie da zu sein. Man kann immer zu uns kommen", fügt sie hinzu. Den Krefelder Kinderschutzbund gibt es seit 1967, wobei die meisten Mitglieder ehrenamtlich arbeiten. Über hundert Fachkräfte versuchen das Leben vieler Kinder besser zu gestalten.
Aus diesem Grund veranstaltet der Schutzbund regelmäßig Feste und Aktivitäten, wo Bewegung, Spaß und spielerisches Lernen im Vordergrund stehen. "Es ist immer schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder freuen", sagt Dietmar Siegert, Geschäftsführer der Organisation, "und das wollen wir mit unseren Projekten unbedingt erreichen."
Der Aufwand sei aufgrund der vielen ehrenamtlicher Arbeiter nicht so groß, dennoch gäben sich alle Beteiligten die größte Mühe, den Kindern ein abwechslungsreiches Programm anzubieten. Für das Fest im Krefelder Zoo hat die Firma Evonik dafür gesorgt, dass die Pläne des Kinderschutzbundes zur Realität werden konnten.
Dieses Jahr befinden sich unter den ehrenamtlichen Helfern zwei Kinder. Die Schülerinnen Paula (11) und Monia (12) haben in der Schule das Thema Kinderarbeit durchgenommen. Dies hat die beiden angeregt helfen zu wollen. "Wir wollten unbedingt etwas für andere Kinder tun und sind im Internet auf den Kinderschutzbund gestoßen", erzählt die zwölfjährige Monia. Ihre Klassenkameradin Paula fügt hinzu: "Auch als Erwachsene möchten wir in unserem Beruf Kindern Hilfe anbieten."
Nach Dietmar Siegert und Ute Vogt sind Engagement, eine positive Einstellung und natürlich die Liebe zu Kindern notwendig, um beim Kinderschutzbund tätig zu werden. Denn jeder kann ein Stück dazu beitragen, dass selbst unseren Kleinsten ein guter Start ins Leben, fernab von sozialen und finanziellen Problemen, geboten werden kann. Und daran sollte man nicht nur am Weltkindertag denken.