Gut Auric: Am Gatter ist die Welt zu Ende
Ärger um gesperrte Wege zwischen Traar und Verberg flammt erneut auf.
Krefeld. Nächste Runde im Streit um gesperrte Wege am Gut Auric: Ein Gatter versperrt den Durchgang, ein Feldweg wurde einfach umgepflügt. Mit der Folge, dass Besitzer Gerald Wagener nun mit einem Großgrundbesitzer aus dem 18.Jahrhundert verglichen wird.
Der Streit schwelt bereits seit dem Frühjahr. Gut Auric-Eigentümer Wagener will auf seinem Gelände keinen Durchgangsverkehr. Durch Zukauf und Anpachtung sind auch Wege betroffen, die von den Anwohnern als Verbindung zwischen Verberg und Traar genutzt werden. Nach Vermittlung des Bürgervereins (BV) Verberg und der Stadt schien ein Kompromiss gefunden. Darüber berichtet der BV in seinem jüngsten Mitteilungsblatt.
Doch nun hat Wagener den Weg vom Hermann-Kresse-Weg in Richtung Kornaue im Bereich der Brücke gesperrt. Ein Schild weist darauf hin: "Gut Auric ist als Pächter dieser Flächen durch den vom Amtsgericht eingesetzten Zwangsverwalter angewiesen, im Zuge der Verkehrsssicherungspflicht die Benutzung zu untersagen."
Gerhard Moshövel, Ehrenvorstandsmitglied im Bürgerverein, sieht dies als Griff in die "pseudojuristische Trickkiste, um jegliche Störung weiträumig vom Gut Auric fernzuhalten".
Noch weiter geht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Jürgen Hengst: "Herr Wagener benimmt sich wie ein Großgrundbesitzer im 18. Jahrhundert." Hengst erwartet von der Verwaltung, dass das Wegenetz zwischen Verberg und Traar dauerhaft zugänglich bleibt. Schließlich habe die Stadt in diese Verbindung investiert, eigens eine Brücke gebaut.
Wagener kontert mit einer Gegenfrage: "Wenn die Stadt schon eine Brücke baut, die auf Privatgelände endet, warum hat sie sich nicht beizeiten mit dem damaligen Eigentümer verständigt?" Er ist Pächter des Geländes, die Sperrung habe das Amtsgericht über den Zwangsverwalter des Grundstücks angeordnet. "Wir haben die Stadt darüber informiert und dann das Gatter errichtet", so Wagener.
Grundsätzlich pocht er beim Wegestreit auf sein Eigentum: "Ich bringe meinen Hund auch nicht in den Vorgarten anderer Leute." Der mit dem Bürgerverein ausgehandelte Kompromiss einer Teilfreigabe habe zu Fällen von Vandalismus und einer verletzten Reiterin geführt, deren Pferd von einem Hund gehetzt wurde: "Die Leute halten sich einfach nicht an die Anleinpflicht." Dennoch versperre er sich nicht gegen Lösungen: "Die müssen aber im Dialog gefunden werden."