Festplatz: Traarer Bürger stemmen sich gegen Ratsbeschluss

Die Bürger sind mit den Plänen am Festplatz nicht einverstanden. Der neue Edeka-Markt soll an den Buscher Holzweg.

Krefeld. Eigentlich sollte nur der Festplatz von einer landwirtschaftlich genutzten in eine Gemeindebedarfsfläche umgewidmet werden, um ihn für Traditions- und Brauchtumsveranstaltungen zu schützen.

Das soll zwar laut Ratsbeschluss geschehen (die WZ berichtete), aber im von den Mitgliedern des Bürgervereins unerwünschten Doppelpack: Jetzt soll im Flächennutzungsplan parallel das Gebiet nördlich des Festplatzes als Mischgebiet ausgewiesen werden, um dort den lang ersehnten neuen Supermarkt ansiedeln zu können.

„Den möchten die Traarer Bürger laut Beschluss einer Bürgerversammlung aber nicht im Nordosten des Ortsteils haben, sondern auf ebenfalls städtischem Gelände am Buscher Holzweg/ Ecke Moerser Landstraße“, betonen Marc Blondin und Walter Kienen.

Der Vorsitzende des Bürgervereins und sein Stellvertreter sind verärgert, weil sich der im Planungsausschuss und Rat gefasste Beschluss einmal mehr gegen den Willen der Bürgerschaft richte. Fakten zu schaffen ohne die Bürger zuvor zu fragen, sei nicht gerade die feine Art, sagt Blondin und kündigt eine außerordentliche Bürgerversammlung an.

Gemeinsam mit Kienen zählt er die Gründe auf, die gegen ein Mischgebiet sprechen: Bei Ausweisung eines Mischgebiets nördlich des Festplatzes werde das Ortsbild mit Lindenallee, Haus Traar und Landwirtschaft zerstört. Zudem seien weder gewerbliche Ansiedlungen noch Wohnbebauung zu verhindern.

Letzteres könne dazu führen, dass es von den neuen Anwohnern Einspruch gegen die Veranstaltungen auf dem Festplatz geben könnte, was man ja gerade vermeiden wollte. Außerdem sei laut Gebietsentwicklungsplan an dieser Stelle eine regionale Grünzone vorgesehen.

Die Umwidmung als Mischgebiet laufe dem vorgesehenen Landschafts- und Artenschutz jedoch entgegen. Wenn die Bezirksregierung dies befürworte, ständen Gebietsentwicklungs- und Flächennutzungsplan im Widerspruch. Durch die Koppelung der separaten Flächen Festplatz und Mischgebiet wird eine Verzögerung der Absicherung des Festplatzes befürchtet.

Ein großes Problem sei außerdem das Verkehrsaufkommen. Die Moerser Landstraße sei ohnehin schon an der Grenze der Belastbarkeit. Bei einer weiteren Geschäfts- und Wohnansiedlung im Nordosten rolle noch mehr Verkehr durch Traar — sowohl von den Bewohnern selbst als auch von den Verberger Bürgern, die mangels entsprechender Infrastruktur schon jetzt regelmäßig in Traar einkaufen.

Der Edeka-Markt möchte am Buscher Holzweg bauen. Unterstützung findet der Bürgerverein in Marktinhaber Heiner Kempken. „Mein Edeka-Markt platzt mit seinen 640 Quadratmetern aus allen Nähten, lässt jedoch keine räumliche Ausweitung zu. Ich möchte gerne mein Sortiment auf mindestens die doppelte Fläche erweitern und den bisherigen Raum ausschließlich als Getränkemarkt nutzen.“

Den Neubau möchte der Händler am liebsten am Buscher Holzweg mit Erschließung zur Moerser Landstraße errichten. „Dieser Standort ist zentral, hat genügend Platz und den nötigen Parkraum. Vor allem müssen die vielen Kunden aus Verberg nicht durch ganz Traar fahren“, verweist er auf die Wünsche der Marktbesucher. Nur wenn diese Lösung politisch nicht durchsetzbar sei, käme als neuer Standort auch der nördlich des Festplatzes infrage.