Kein Frieden um Gut Auric
Bürgerverein setzt weiter auf „eine Lösung mit Gerald Wagener“. Hohe Emotionen bei Treff.
Verberg. Der Verhandlungsort hat die Stimmung nicht friedlicher und die Sache nicht klarer gemacht. Im Pfarrsaal von Christ König in Verberg ging es wieder um die Wege rund um Gut Auric. Von Neid und Lug und Trug, von Katasterkarten von 1844, von um Zentimeter falsch aufgestellten Sperren und frisch ausgegrabenen Vermessungspunkten sowie dem Recht an Grund und Boden war die Rede.
Gerald Wagener, Besitzer von Gut Auric, hatte sich dem Bürgerverein in einer öffentlichen Vorstandssitzung gestellt und seinen Security-Chef gleich mitgebracht.
Vorsitzender Ralf Mühlenberg hatte alle Mühe, "den Ball flach zu halten". Für sein Reiter-Gut, auf dem nach Wageners Angaben sieben Olympia-Pferde trainiert werden, hat der Besitzer in den vergangenen Jahren Gelände hinzu gekauft und damit traditionelle Wegeverbindungen in seinen Besitz gebracht, auf denen Spaziergänger, vor allem solche mit Hunden, die Pferdezucht offenbar stören.
Also hat Wagener die Wege versperrt und lässt Sicherheitskräfte wachen. Eine im Frühjahr mit dem Bürgerverein ausgehandelte Lösung, in der Fortsetzung der Kornaue nach Norden auf einen Trampelpfad westlich einer Hecke zu schwenken, hat Wagener wieder zurückgezogen.
Im April berichtete die WZ, westlich entlang der großen Hecke lasse Wagener einen etwa 400 Meter langen Weg bauen und öffne ihn dauerhaft. Die Landschaftsbehörde wollte den Weg festgeschrieben wissen, berichtete Wagener jetzt: "Deshalb kann ich kein Präjudiz dulden." Die Kornaue endet damit auch für Spaziergänger am Gutshof-Schild.
Aussichten sieht Wagener für eine Wegeverbindung vom Hermann-Kresse-Weg über die Brücke der Niepkuhlen-Teicheauf die Rather Straße zu. Eine Verbindung südöstlich des Guts soll nach dem 15. Dezember über einen der Stadt gehörenden Weg nach Norden zu begehen sein.
Wagener: "Ich würde ein Gerichtsverfahren begrüßen, damit Klarheit herrscht." Dagegen hielt der Jurist Gerd Moshövel, der ein Wegerecht aus dem Urkataster ableitete. Mühlenberg kündigte das Streben nach einer Lösung "mit Wagener" an - ein langer Rechtsstreit nütze niemandem.