Mundartkreis in Traar Küehl möt Brottwuorsch on ene Klätsch Senf

Der Mundartkreis in Traar hatte zu Grünkohl, garniert mit Krieewelsch und Musik, eingeladen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Seit vielen Jahren schon lockt der Traarer Mundartkreis zu Winteranfang seine Freunde mit dem raffinierten Spruch „Küehl Weär es Küehlweär“ (kühles Wetter ist Grünkohlwetter) ins Gemeindehaus St. Josef. Am Freitagabend war es wieder einmal so weit. Man traf sich froh gelaunt, um dem niederrheinischen Genuss zu frönen.

Seitdem es die Tiefkühlung gibt, bestimmt nicht mehr der Winter, sondern die Köchin, wann es „Küehl“ gibt. Denn das wusste früher jeder, Grünkohl schmeckt erst, wenn er tüchtig durchgefroren ist.

Immer wenn die Traarer sich treffen, dann gibt es nicht nur das leckere Gemüse, es müssen traditionell auch ein paar schmackhafte Beilagen dabei sein. Die niederrheinische Hausfrau serviert zum Grünkohl gern geräuchertes Kasseler oder eine einfache Bratwurst. „Küehl möt Brottwuorsch on ene Klätsch Senf“ war in Traar 170 mal sozusagen in aller Munde. Seit Jahren kommen die deftigen Portionen von der Traarer Landmetzgerei Wefers.

Doch es wäre nicht der Traarer Mundartkreis, wenn es nicht noch andere Beilagen geben würde. Rund um das Essen gab es fast zwei Stunden Programm. Die für ihre niederrheinische Kirmesmusik bekannte Band Schäng Blasius Flönz Rakete und der Traarer Fabian Rduch waren die musikalischen Interpreten. Werner Chargé selbst sowie Uschi Heinen, Hilde Schmitz und Annelie Voetter und Patric Rive glänzten mit Wortbeiträgen.

Als Gast war der Verberg-Bockumer Günther Paas mit dabei und riss mit seinem Bravourstückchen „Kiek ens wie dä kickt“ die Besucher von den Stühlen. Theo Versteegen, der Traarer Altmeister und Mundartkenner, „referierte“ zu den Themen Breitensport und Kunst in Krefeld — „op Platt“ natürlich.

Da es nach dem Küehl-Genuss sogar „ene Kloere für lau“ (einen kostenlosen Schnaps) gab, wird der muntere Abend wohl ohne besondere Folgen bleiben.