Krefeld Richtfest an Gut Heyenbaum
Der Investor will denkmalgerecht in Verberg umbauen.
Krefeld. Gut Heyenbaum besteht weiterhin, wenn auch in anderer Form. In den denkmalgeschützten Mauern werden zurzeit 19 Gutshäuser errichtet. Gestern war das Richtfest, bei dem der mit bunten Bändern geschmückte Tannenkranz von Kran herab vor dem blauen Himmel leuchtete. Unter den Gästen ist auch Hans Lichtenberg, dem das Anwesen gehörte und der auch das bekannte Restaurant früher dort betrieb. „Hier gibt es noch viel Arbeit“, findet er und sieht sich um. „Ich bin aber zufrieden, dass das Anwesen erhalten bleibt.“
Im Oktober 2014 hatte Lichtenberg das Haus geschlossen und verkauft. Das Team vom Kölner Träger „bau- und denkmalwert“ entwickelt den Bereich an der Heyenbaumstraße. „Hier trifft Historisches auf Gegenwart“, betont Bernd Krükel, Gesellschafter des Bauträgers. „17 Häuser sind bereits veräußert, mit dem Verkauf der beiden letzten rechnen wir Mitte September.“
Weil die alte Küche nicht denkmalgeschützt sei, wurde sie abgerissen, erklärt er weiter. „Dort entstehen ein Einfamilienhaus und drei weitere neue, so genannte verklinkerte Architektenhäuser, über einer Tiefgarage, die 20 Plätze umfasst. 24 Parkmöglichkeiten gibt es außen.“
Die größtenteils als Loft-Gutshäuser ausgestalteten, großzügigen Wohneinheiten haben Wohnflächen von 77 bis 282 Quadratmetern, die Neubauhäuser von 119 und 136. Krükel hat sich auch mit der Historie von Gut Heyenbaum befasst: „Die vierflügelige Backstein-Hofanlage — bestehend aus Herrenhaus, Stallungen, Scheune und weiteren Wirtschaftsbauten samt einer Toreinfahrt — wurde um das Jahr 1830 erbaut. Sie ist urkundlich belegt, bereits seit 1611 als Hof bekannt.“
Auf Altes und Neues bezieht sich auch Zimmermann Andreas Höller mit seinem Richtspruch: „Doch wir, wir haben wohlbedacht, das Ält‘re nicht kaputt gemacht.“ Dafür zerbricht sein Schnapsglas, denn Scherben sollen Bauherrn und Haus Glück bringen.