WZ-Mobil: Viel Kritik an der neuen Haltestelle

Beim WZ-Mobil gab es kaum Lob für den Umbau. Viele wollen noch immer den alten Bypass wiederhaben.

Krefeld. Am Montag beginnt der Umbau der Haltestelle Bockumer Platz. Nach jahrelangen Diskussionen und der Schließung des Bypasses für Autofahrer sorgen die Arbeiten nun erneut für Aufregung im Stadtteil. Das 650 000 Euro teure Projekt ist auch aus Sicht der meisten Besucher am WZ-Mobil weiter umstritten.

„Es gibt hier keine Planung, die Hand und Fuß hat“, meint Hans-Friedrich Evert. Man diskutiere nun schon seit 15 Jahren, obwohl es bereits damals gute Vorschläge gegeben habe. „Man sollte den Alleecharakter zum Haus Neuenhofen berücksichtigen“, sagt Evert. Zudem sei es sinnvoll, den Baumbestand aufzuforsten, damit ein Park entstehen könne.

Auch Uwe Hüttenes kritisiert die aktuellen Pläne: „Diese Computersimulation ist überhaupt nicht machbar.“ Die Pläne seien geschönt, da die Trampelpfade im Grünstreifen auch weiter bestehen würden. Zudem befürchtet Hüttenes, dass der Bereich weiterhin vermüllt bleibe. Ein weiterer Kritikpunkt ist für ihn der Rückstau, der durch die nach rechts auf die Uerdinger Straße abbiegenden Autos entstehe. Hüttenes: „Es wird eine Umweltzone eingerichtet und hier werden die Emissionen ansteigen. Das ist doch ein Widerspruch.“

Uwe Vohwinkel begrüßt den Haltestellen-Umbau grundsätzlich, hält aber die Diskussion darüber für zu „hochgekocht“. „Man sollte sich lieber um die Neugestaltung der Straßen kümmern, die sich in einem schlimmen Zustand befinden.“ Das Argument des Unfallschwerpunktes am alten Bypass hält er für übertrieben.

Robert Adrians nimmt kein Blatt vor den Mund: „Kokolores — das ist Geldrauswerferei. Lasst es so, wie es ist. Die Stadt reitet sich immer mehr rein in die Schulden.“ Seit drei Jahren wohnt Adrians in Bockum. An der geplanten Umgestaltung gibt es für ihn lediglich einen positiven Punkt: „Die Anhebung des Platzes für die Niederflurbahnen ist okay, aber der Rest nicht.“

Positiver gestimmt ist Karl-Heinz Nix, der sich für die Rechte Behinderter einsetzt: „Ich finde es herausragend, dass die Haltestelle nun gleich richtig vernünftig gemacht wird.“ Der ebenerdige Einstieg sei für Behinderte und Senioren dringend nötig.

Auch Jürgen Bolter hält die Erhöhung des Bahnsteigs für sinnvoll und dringend nötig: „Die alten Leute trauen sich in die neuen Bahn ja zurzeit gar nicht rein.“ Der Preis von 650 000 Euro sei deshalb absolut gerechtfertigt.

Eberhard Haupt hingegen kann sich keine Vorstellung davon machen, wie man eine solche Summe an einer Haltestelle verbauen kann: „In Krefeld müssen eine Menge Dinge gemacht werden, der Bockumer Platz ist sicher nicht das Dringendste.“ Man solle sich lieber erst mal um den Theaterplatz kümmern.

Mit der Schließung des Bypasses hat sich Jennifer Ortlepp nicht abgefunden. „Es war früher offener, der Umbau wird die Leute jetzt noch mehr verwirren, besonders die Autofahrer.“ Die Bockumerin ist gegen den Umbau. „Das ist der letzte Mist. Das sollte man lieber sein lassen, denn das ist keine kleine Summe.“ Am meisten hat sich Ortlepp jedoch über etwas anderes geärgert: „Den Bockumern wurde bei der Planung nicht zugehört.“