WZ-Mobil an der Regenbogenschule: „Hier wird Integration gelebt“

Schüler, Lehrer und Eltern — sie alle wollen, dass ihre Schule bleibt, wo sie ist.

Krefeld-Lehmheide. Sie sind klein, aber sie sind laut. Acht Schüler der Regenbogenschule stehen hüpfend auf zwei Bänken und skandieren: „Wir gehen nicht!“ Ihre Eltern sind auch vor Ort und lassen Unterschriftenlisten kreisen. Innerhalb von einer Stunde werden gut 100 Personen ihren Namen unter die Forderung „Die Regenbogenschule soll an ihrem Standort Lehmheide bleiben ! ! !“ gesetzt haben. Insgesamt sind mehr als 120 Menschen, große wie kleine, am WZ-Mobil erschienen, um sich gegen die Verlagerung der Regenbogenschule auszusprechen.

Manfred Dimmers begründet diese Forderung so: „Die Schule steht uns gut zu Gesicht, weil da viele Aktivitäten sind, die gut für die Integration sind.“

Das findet auch Ute Bosch. Sie formuliert es so: „Hier wird Integration gelebt.“

Auch Anni Delp lobt vor allem das Miteinander: „Diese Schule müssen wir unterstützen, die ist toll. Die ist so richtig Multikulti eingestellt.“

Anita Heideberger sagt: „Wir haben in der Schule gemeinsam gekocht und so die Küchen der Länder kennengelernt. Alle Projekte sind integrativ. Es wäre wirklich schade, wenn diese Aktivitäten wegfielen.“

Brigitte Reich lobt ebenfalls die Integrationsarbeit der Schule. Sie habe „noch nie eine Schulpflegschaft gesehen, die von ausländischen Bürgern geleitet wird“.

„Unsere Stadtteilschule leistet Unglaubliches für die Integration“, findet auch Bernd Albrecht. „Diese gute Arbeit darf man nicht kaputtmachen.“

Zeynep Ücel ist der Ansicht, dass die fehlende Turnhalle an der Regenbogenschule kein Grund für die Verlagerung sei: „Das hat doch bisher auch geklappt. Außerdem wäre es viel schlimmer ständig zu der neuen Schule zu laufen, als nur manchmal zur Turnhalle.“

Auch Kezban Shaker findet den Weg zur Schule am Wehrhahnweg zu weit, vor allem aber zu gefährlich: „Schließlich kann ich meine Tochter nicht jeden Tag zu Schule bringen.“

Huriye Bartu befürchtet gar, dass die Schule „durch den Umzug ihren guten Ruf verlieren könnte.“

Sultan Budak schlägt vor, dass man auf die Sanierung der Schule am Wehrhahnweg verzichten solle, um stattdessen „eine Turnhalle für die Regenbogenschule zu bauen.“

Metin Eyibak gibt zu bedenken, dass an der Regenbogenschule gerade erst eine Mensa gebaut worden sei: „Und die soll man jetzt einfach stehen lassen? Ist das nicht Geldverschwendung?“

Günter Caspers ist der Ansicht, dass es sich einfach nicht gehöre, „diese Schule draufgehen zu lassen.“

Arif Balci gibt zu Bedenken, dass die Schule am Wehrhahnweg „nicht für Grundschüler geeignet ist.“ Außerdem habe sie mehr Renovierungsbedarf als die Regenbogenschule.

Jürgen Hilgers möchte generell die Grundschulen in den Stadtbezirken erhalten. „Das macht nicht nur Sinn wegen der kurzen Schulwege. Wenn die Schülerzahlen zurückgehen, hat man endlich die Möglichkeit, die Klassen zu verkleinern.“

Auch Waltraud Kempis findet, dass es im Süden generell zwei Grundschulen geben müsse, da sonst „die Klassen wieder total überfüllt sind.“

Und Ulrich Gruber vermutet: „Die Kinder sind froh über die Nähe zur Schule. Niemand möchte nach Fischeln.“

„Keiner denkt an die berufstätigen Eltern“, wirft Fadime Yildirim-Kohnen ein. „Ich muss um fünf Uhr zur Arbeit. Mein Sohn geht die zehn Minuten zur Schule alleine. Aber wie soll ein Siebenjähriger eine halbe Stunde alleine gehen? Ich müsste dann kündigen.“

Kurt Biederbick spricht als Großvater: „Kurze Beine, kurze Wege! Man darf die Kinder nicht über die Obergath schicken. Die Regenbogenschule ist eine Institution im Südbezirk. So etwas verlegt man nicht.“

Hanif Mansur wird bei einer Verlegung der Schule vermutlich sogar darauf verzichten seine beiden jüngsten Kinder „da hinzuschicken“.