Stalker: Holger G. bleibt in der Psychiatrie
44-Jähriger verbreitete bei mehreren Ex-Partnerinnen Angst und Schrecken. Gericht sieht „keine ausreichende Krankheitseinsicht“.
Krefeld. Holger G. bleibt in der psychiatrischen Klinik Viersen-Süchteln. Eine entsprechende Anordnung erließ das Landgericht Krefeld am Dienstag. Zudem bleibt die Fahrerlaubnis des an einer seelischen Störung leidenden 44-Jährigen weitere 20 Monate gesperrt. Das Gericht sah „noch keine ausreichende Krankheits- und Behandlungseinsicht“ bei Holger G.
Er war im Mai 2009 festgenommen worden, nachdem er seine Ex-Freundin monatelang terrorisiert hatte. Wegen vorhergegangener Delikte hatte das Amtsgericht Krefeld die Einweisung in die Klinik angeordnet und zudem festgelegt, dass Holger G. seine Ex-Freundin, die Zeugin L., nicht mehr belästigen darf.
Mit Postkarten, Briefen, per Telefon und nächtlichen Besuchen bei den Eltern der Zeugin, wo diese mit ihrem Sohn Zuflucht fand, verbreitete Holger G. Angst und Schrecken. „Ich mache jetzt ernst“, war etwa auf einer Karte zu lesen.
„Ich konnte nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen“, sagte die Zeugin L. aus. Eigenmächtig hatte der Beschuldigte schon vor dem Tatzeitraum von Januar bis April 2009 seine Medikamente abgesetzt und wurde dadurch unberechenbar.
Auch seine ehemalige Ehefrau und deren Mutter bedrohte der Mann, weil er die gemeinsamen Kinder sehen wollte, und zerstach die Reifen am Wagen der Frau. Zudem wollte Holger G. mit einem gefälschten Überweisungsträger 5000 Euro vom Konto seiner Ex-Frau auf sein eigenes Konto überweisen. Dies schlug jedoch fehl.
Der Beschuldigte räumte die Taten ein: „Das ist in groben Zügen richtig.“ Nur die Körperverletzung gegen eine weitere ehemalige Lebensgefährtin und den Diebstahl ihres Mobiltelefons verneinte Holger G.
Auf der Liste seiner Vergehen blieb jedoch der Diebstahl eines Defibrillators aus einer Volksbank-Filiale. „Ich dachte das wäre eine Kindertasche“, erklärte Holger G. Zudem war der 44-Jährige mit seinem Wagen Ende April an der Blücherstraße gezielt auf zwei Personen zugefahren und kam erst im letzten Augenblick mit einer Vollbremsung zum Stehen.