Starkes Signal für Krefeld
Das Horten-Haus wird zum Ostwall-Carree umgestaltet
Volksbank, Kaiser-Wilhelm-Museum, Werkkunstschule, Ostwall-Passage, Haltestelle Rheinstraße — Krefeld verändert sich. Und das ist gut so. Denn von einer einladenden Innenstadt kann vielfach keine Rede sein. Dass mit dem Umbau des Horten-Hauses ein weiteres Projekt hinzukommt, ist ein starkes Signal, dessen Wirkung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Der irische Textildiscounter Primark hat sich für Krefeld entschieden. Das zieht nicht nur junges Publikum in die Stadt, sondern beweist vor allem, dass Krefeld aus der Sicht eines international tätigen Handelskonzerns ein lohnender Standort ist. Eine bessere Nachricht kann es kaum geben.
Krefeld hat sich auf der Grundlage des Gutachtens von Junker & Kruse gegen ein großes Einkaufszentrum entschieden. Was sich jetzt abzeichnet, bestätigt diesen Weg. Mit Anbietern wie Primark und Toys’R’Us wird die Innenstadt stärker, die Kaufkraft wächst, alle können profitieren. Das Leben spielt sich im Herzen der Stadt ab und nicht an den Rändern. Die absehbare Ansiedlung von Peek & Cloppenburg an der Friedrichstraße untermauert diesen Trend.
Oberbürgermeister Gregor Kathstede steht glänzend da, weil sich alle Projekte mit seinem Namen verbinden. Dass wichtige Innenstadtakteure ihm just in diesem Moment des Triumphs vors Schienbein treten, passt da so gar nicht ins Bild. Die Einzelhändler fürchten, dass die Verwaltung mit dem Umbau der Haltestelle Rheinstraße überfordert ist. Verbindliche Zusagen zum Ablauf der Arbeiten seien nicht eingehalten worden, lautet der Vorwurf. Die Angst ist groß, nicht nur im Weihnachtsgeschäft 2014, sondern auch ein Jahr später mit der Baustelle leben zu müssen. Millionenschwere Umsatzverluste wären die Folge. Kathstede bleibt gelassen und vermittelt den Eindruck, alles im Griff zu haben. Nicht nur die Händler werden ihn an seinen Zusagen messen.