Stadtverwaltung Steuer: Die Stadt kontrolliert Hundehalter

Bis jetzt konnten Tierbesitzer ihre Vierbeiner straffrei nachmelden. Ab sofort gibt es systematische Kontrollen — und Bußgelder.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Hundehalter, die ihre Vierbeiner bis Ende vergangenen Jahres nachgemeldet haben, sind noch ohne Bußgeld davongekommen. Damit ist jetzt Schluss. Ähnlich einer Steuererklärung werden Hundebesitzer in Krefeld künftig aufgefordert, in einem Fragebogen Auskunft darüber zu geben, ob sie einen oder mehrere Hunde halten. Die Stadt kündigt jetzt an, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) ab sofort bis zum 17. März „eine intensive Prüfung von Hundehaltern durchführen wird. Hierdurch sollen Hundehalter ermittelt werden, die keine gültige Hundesteuermarke für ihren Hund vorweisen können.“

Peter Mertens, Leiter des zuständigen Fachbereiches Zentraler Finanzservice und Liegenschaften erläutert: „Wir werden bald damit beginnen, die Fragebögen in einzelnen Stadtteilen an Haushalte zu verschicken, die bislang noch nicht als Hundesteuerpflichtige erfasst sind.“ Diese Eigenerhebung soll im Zeitraum der kommenden zwei Jahre durchgeführt werden. Außerdem sollen Mitarbeiter der Stadt ab sofort an belebten Plätzen Kontrollen bei Hundehaltern vornehmen. Diese sind verpflichtet, ihre Tiere binnen 14 Tagen nach Anschaffung anzumelden. Bei Nichtanmeldung droht ein Bußgeld von bis zu 300 Euro.

Die Stadt Krefeld hat die Möglichkeit, bis zu vier Jahre nachzuversteuern. Peter Mertens erklärt: „Das heißt, bei einem Hund, der Ende 2012 angeschafft wurde, wäre dies bis Ende dieses Jahres möglich.“ Übrigens: Auch das Nichtanlegen einer gültigen Hundesteuermarke wird als Ordnungswidrigkeit geahndet.

1500 Hundehalter meldeten freiwillig ihre Vierbeiner an, nachdem die Stadt im vergangenen August angekündigt hatte, nicht versteuerte Hunde ausfindig machen zu wollen. Bereits nach der Ankündigung war überraschend das Haushaltssicherungsziel erreicht, so Mertens: Mit der Hundesteuer einen Mehrertrag von 125 000 Euro zu erwirtschaften.

Die Krefelderin Gabriela Clasen zahlt als Besitzerin eines Appenzeller Sennenhundes 110 Euro Hundesteuer pro Jahr. Sie befürwortet das Vorgehen der Stadt. „Ich halte das für richtig. Wenn, dann sollen alle Hundehalter zahlen“, sagt die Hundefreundin. Allerdings hegt sie auch eine gewisse Skepsis in Bezug auf die Erhebung mit Fragebögen. Sie glaubt: „Wer sich jetzt nicht angemeldet hat, wird dies jetzt wohl auch nicht tun und sich weiterhin drücken — es sei denn, es käme ein Kontrolleur an die Haustür.“

Eine Sache gibt es, die Gabriella Clasen in Bezug auf die Hundesteuer ärgert: „Dass die Sätze unterschiedlich gestaffelt sind. Ich habe nie den Sinn dahinter verstanden, warum Besitzer mehrerer Hunde für jeden weiteren Hund eine jeweils höhere Steuer zahlen müssen.“