Krefeld Pinguine Pietta: Wir sind zurückgekommen
Der Matchwinner beim 3:2-Sieg gegen Iserlohn beendete auch eine persönliche kleine Durststrecke.
Krefeld. Die Augen des kleinen Henry waren so groß, wie die innere Freude des Papas. Der hielt den sechs Wochen alten kleinen Wurm stolz mit beiden Händen unter den Achseln fest, machte erst ein paar Grimassen, um dann noch einmal an den Ort des Erfolgs zurückzukehren. Auf dem Eis wagte er einen kleinen Ausflug mit dem Sohnemann. Dort, wo er kurz zuvor mit seinem Tor das Spiel gegen Iserlohn zum 3:2-Erfolg entschieden hatte. Der Spross schaute immer noch drein, als würde er nichts verstehen. Das tut er natürlich auch nicht. Aber, weil er aktuell der Kleinste aller Pinguine-Nachkommen ist, ist er immer dabei. Zumal der Papa auch nicht nur irgendein Pinguin-Profi ist, es ist der, der bis 2025 unter schwarz-gelb spielen soll. Bis dahin könnte Henry dann schon richtig gut lesen und schreiben und mit Papa Daniel dann auch an der Hand aufs Eis gehen.
Im Erfolg lässt sich entspannter reden. Und so sagte Daniel Pietta, der Matchwinner: „Jeder hat gezeigt, dass wir es auch anders können.“ Gemeint hatte er damit die Aufarbeitung des 0:5-Debakels in Nürnberg. Pietta: „Jeder wusste, worauf es ankommt.“ Das war der Sieg, eigentlich drei Punkte sogar. Jetzt waren es mit dem Sieg in der Verlängerung derer nur zwei. Pietta: „Damit müssen wir jetzt zufrieden sein. Wir müssen auch mit kleinen Schritten zuhause leben.“ Das 3:2 gegen Iserlohn war der erst dritte Sieg vor heimischen Fans, die natürlich lautstark nach dem Matchwinner riefen — wie das so üblich ist nach der Schlusssirene. Sein Trainer, Rick Adduono, bezeichnete Piettas Tor als ein Großes.
Der Gelobte blieb bescheiden, sagte: „Wir haben kurz den Faden verloren, sind dann aber zurückgekommen.“ Das könnte man auch auf ihn beziehen. Mit seinem Tor in der Verlängerung und der Torbeteiligung beim 1:1 durch Mancari, war Pietta erstmals wieder an mehr als einem Tor in einem Spiel beteiligt. Das hat immerhin 77 Tage gedauert. Zuletzt nämlich war ihm das am 30. Oktober gelungen — beim 3:4 n.V. gegen Nürnberg. 20 Spiele lagen dazwischen. Als einer der besten Stürmer der Liga muss ihn das gewurmt haben. Denn bis zu diesem Nürnberg-Spiel, dem 16. Saisonspiel, hatte er in sieben Spielen mindestens zwei Scorer-Punkte verbucht.
So hofft der Top-Scorer der Pinguine nun, dass „wir jetzt anfangen, mit Heimsiegen.“ Henry lag da längst wieder im Kinderwagen — und weiß von alledem nichts.