Krefeld Pinguine Pinguine in der Höhle des Tigers

Trainer Adduono baut die Reihen leicht um, weil Mark Mancari in Nürnberg einen Spezial-Auftrag hat.

Foto: city-Press/imago

Krefeld. Wenn es nicht so läuft, wie erhofft, werden die guten Dinge beschworen. Schließlich braucht es positive Gedanken, um Siege und Punkte einzufahren. Und im Leben von Eishockeyprofis bedarf es generell einmal starker Beine und flinker Hände. Dann, so ist die Lehre, läuft es mit dem Schläger auf Schlittschuhen gut.

Bei den Pinguinen nicht so nachhaltig, daher hat gestern Trainer Rick Adduono auch den guten Kopf und volle Konzentration mit in den Therapieansatz eingebracht. Will heißen: klare Gedanken haben, sich nicht verrückt machen lassen, fokussiert sein auf die Aufgaben — die große, die da Play-off heißt, und die anstehende in Nürnberg. Gleichwohl weiß Adduono, was die Stunde beim Tabellenzweiten der Liga geschlagen hat, sagt unmissverständlich: „Wir müssen gewinnen in Nürnberg.“ Mit gutem Kopf und voller Konzentration.

Eine ambitionierte Aufgabe — die Pinguine in der Höhle des Tigers. Dabei sollten sich die Krefelder bei den Ice Tigers in Nürnberg nicht von der Ladies Night irritieren lassen. Die hat Thomas Sabo, Clubnamensgeber und Schmuckunternehmer, als Marketinginstrument fürs weibliche Geschlecht entwickelt. Geschenke und Präsente gibt es zahlreiche heute am Abend. Aber nur für die Ladies. Und davon haben die Pinguine nun wirklich nichts.

Um im Frankenland erfolgreich zu sein, justiert Adduono ein wenig die Reihen nach und lässt nach der Rückkehr des erkrankten Mark Mancari ihn mit Herberts Vasiljevs tauschen. Mancari rückt damit wieder in die von Vorgänger Fritzmeier konzipierte Reihe mit Rosa und Collins, Vasiljevs wird mit Koziol und Schymainski spielen. Hintergrund der Maßnahme ist die Tatsache, dass Adduono in Mancari den Spieler mit dem besten Schuss sieht und ihn vom erfahreneren Rosa gerne eingesetzt wissen will. Denn, so lautet Adduonos Erkenntnis: „Wir müssen mehr Rebounds bekommen.“ Dafür müsse man aber mehr und besser schießen, weil natürlich nicht jeder Schuss ein Treffer ist. Und den Job hat der Kanadier nun Mancari nachdrücklich angewiesen. Immerhin blieben die Pinguine in dieser Spielzeit schon fünf Mal ohne eigenen Treffer und erzielten acht Mal nur ein Tor. So lassen sich schwerlich Siege einfahren.

Nürnberg Trainer Rob Wilson erwartet gleichwohl eine harte Aufgabe für sein Team, weil die Pinguine eines der gefährlichsten offensiven Teams seien. Wilson: „Wenn man ihre erste Reihe anschaut, glaube ich nicht, dass es irgendeine Reihe in der Liga gibt, die talentierter ist.“ Die Nürnberger stellen gleichwohl in Leonhard Pföderl den Scorer-König der Liga mit 35 Punkten, Steven Reinprecht liegt an vierter Stelle der Assits-Liste mit 23 Punkten, Patrick Reimer an Nummer drei der Torjäger mit 17 Treffern. Und die Nürnberger haben in Jesse Blacker den Verteidiger mit den meisten Scorerpunkten — 25: Willkommen in der Tiger-Höhle.