Störfall: TKN weist alle Vorwürfe zurück
Ein Zusammenhang zwischen den hohen Messwerten und dem Betrieb des Werkes sei nicht ersichtlich.
Krefeld. Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) weist alle Vorwürfe in Verbindung mit dem Störfall im November vergangenen Jahres zurück. In einer Stellungnahme, die am Mittwochabend dem Umweltausschuss vorlag, stellt das Unternehmen klar, dass es „zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefährdung für die angrenzende Nachbarschaft“ des Werkes gegeben habe.
Anders als von den Grünen erhofft, war kein TKN-Vertreter im Ausschuss anwesend. Stattdessen wurde ein Schreiben verteilt, das das Unternehmen am Mittwoch an den Beigeordneten Thomas Visser gefaxt hat. Absender ist Verena Schulz-Klemp, die bei dem Edestahlhersteller für das Umwelt- und Energiemanagement verantwortlich ist.
In dem Schreiben heißt es, dass dem TKN-Rechtsanwalt die Strafanzeige der Bezirksregierung Düsseldorf erst am 22. März zugestellt worden sei. Der Anwalt werde sich gegenüber der zuständigen Staatsanwaltschaft Krefeld äußern.
Unabhängig davon beharrt TKN auf der Position, den Elektro-Ofen ordnungsgemäß betrieben zu haben. Eine erhebliche Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Abgaserfassung und Filteranlage habe nicht vorgelegen. „Die in der Genehmigung festgelegten Emissions-Begrenzungen für das Stahlwerk wurden während des Zeitraums der erhöhten Immissionsmesswerte lückenlos eingehalten“, heißt es in der Stellungnahme.
Ein Zusammenhang zwischen den erhöhten Immissionskonzentrationen im Umfeld des Krefelder Werkes und den Betriebsereignissen sei nicht ersichtlich. „Eine Handlungspflicht, den Elektro-Ofen herunterzufahren, war daher nicht gegeben.“
Die Bezirksregierung wirft TKN vor, den Elektro-Ofen zeitweise mit Vorsatz ohne Abgasreinigung betrieben zu haben. In der Folge wurden im Feinstaub extrem erhöhte Chrom- und Nickelwerte gemessen. Da es sich aus Sicht der Aufsichtsbehörde um eine Straftat handelt, zeigte die Bezirksregierung das Unternehmen an.