Straßenlaternen: In Krefeld geht das Licht aus

Ab Montag wird in den ersten Stadtteilen die Straßenbeleuchtung nachts abgestellt, um Geld zu sparen.

Krefeld. Am kommenden Montag wird es in den ersten Stadtteilen dunkel. Nachts zwischen 1.15 und 3.30 Uhr soll von Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertage) ein großer Teil der 29 000 Straßenleuchten abgeschaltet werden. Seit Ende April wurden die von der Abschaltung betroffenen Laternenmasten mit einer roten Klebefolie gekennzeichnet. Damit sollen Autobesitzer, die unter einer Laterne parken, auf die nächtliche Beleuchtungspflicht nach der Straßenverkehrsordnung hingewiesen werden.

In der Nacht zum kommenden Montag beginnt die erste Phase in den Außenbezirken um Hüls, Forstwald, Benrad, Gatherhof, Tackheide, Linn und Gellep-Stratum. Die nächste Phase ab Montag, 16. Juli, umfasst die Bereiche Traar, Verberg und Elfrath, Fischeln, Stahldorf und Königshof sowie Oppum. Die dritte Phase ab Donnerstag, 16. August, umfasst dann die restlichen Bereiche des Stadtgebietes mit Uerdingen, Bockum und der Innenstadt.

Allerdings scheint es in der CDU ernste Bedenken zu geben. Fraktionsvorsitzender Wilfrid Fabel regte in einem Brief an den Oberbürgermeister vor wenigen Tagen an, „die nächtliche Abschaltung probeweise zunächst in einem Stadtteil durchzuführen, um Erfahrungen zu sammeln und auszuwerten, bevor die Abschaltung der Straßenlaternen möglicherweise für das gesamte Stadtgebiet vorgenommen wird.“

Die Folienaktion alleine kostet rund 20 000 Euro. Insgesamt seien vorab Investitionen in Höhe von rund 250 000 Euro nötig. Pro Jahr könnte danach, so rechnet die Verwaltung, durch die nächtliche 135-minütige Dunkelheit mit einer Einsparung von 225 000 Euro gerechnet werden. Zebrastreifen und Ampelanlagen bleiben von der Verdunkelung ausgeschlossen. Allerdings gilt die Beleuchtungspflicht für Kraftfahrzeuge nach der Straßenverkehrsordnung.

Noch Anfang 2010 hatte die Verwaltung betont, dass anders als in einer Reihe von Nachbargemeinden nachts keine Abschaltung drohe, da durch die Moderniserung der Leuchtmittel schon beachtliche Einsparungen erzielt worden seien. Statt der 125-Watt-Birnen, die in anderen Kommunen in Gebrauch sind, arbeitet Krefeld mit 35-Watt- und 70-Watt-Energiesparlampen, die dieselben Helligkeitswerte haben.

Mit diesem Schritt, so bilanziert die Verwaltung, konnte von 1998 bis 2008 der Stromverbrauch von 12,3 Millionen auf 8,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden — fast ein Drittel weniger. Als positiven Nebenaspekt ergab dies auch eine Verringerung des Ausstoßes von Kohlendioxyd (CO2) um 164 000 Tonnen.

Der Rat hat die Verwaltung inzwischen beauftragt, weitere Möglichkeiten der Stromeinsparung wie LED-Dioden (lichtemittierende Dioden) auszuloten, damit die nächtliche Abschaltung möglichst bald wieder zurückgenommen werden kann. Eine LED-Teststrecke gibt es bereits: Auf dem Geh- und Radweg von der Violstraße über das Grotenburg-Stadion zur Vadersstraße und an 13 SWK-Haltestellen leuchten bereits Dioden den Besuchern den Weg.