Stufe zwei für Lärmaktionsplan
Es gibt ein Paket an Vorschlägen zur Verringerung der Belastung. Für die Bürger wird es eine Info-Veranstaltung angesetzt.
Krefeld. „Am Ende fehlt uns der Druckpunkt“, bedauert Umweltdezernent Thomas Visser. Bei der Vorstellung des zweiten Teils des Lärmaktionsplanes weist er darauf hin, dass es zwar ein Paket an Vorschlägen zur Verringerung der Lärmbelastung gebe, aber keine Gesetze, die deren Umsetzung garantieren. Visser: „Es gibt eine große Erwartungshaltung in der Bevölkerung, aber letztlich kann der Bürger nichts einfordern.“
Vor über vier Jahren, im April 2010, wurde Stufe eins des Planes vorgelegt, der sich vorrangig mit dem Lärm der Hauptverkehrsstraßen beschäftigte. Dieser Bereich ist erweitert auf weitere Straßenzüge auch Teil von Stufe zwei. Ergänzt wird er von Untersuchungen der Bezirksregierung in einer Reihe von Großbetrieben (u.a. Compo, Cargill, SWK Energie, Schmolz und Bickenbach, Hafen). Einbezogen sind auch Betriebseisenbahnen (Currenta, Hafen) und die Belastung durch Straßenbahnen. Ein wesentlicher Teil fehlt noch: Der Lärm der Haupteisenbahnstrecken. Die DB hat wegen Softwareproblemen dafür noch keine Zahlen geliefert. „Wir hoffen, dass diese bis Ende des Jahres vorliegen“, bedauert Visser.
Die Ergebnisse der Untersuchungen fließen in Stufe zwei nunmehr in eine Lärmkarte ein, die am kommenden Montag auf den städtischen Internetseiten veröffentlicht werden soll. Anregungen und Stellungnahmen von Bürgern können dazu beim Umweltamt an der Elbestraße 7 eingereicht werden. Außerdem soll das Gesamtpaket am 12. Dezember in der Gesamtschule Kaiserplatz vorgestellt werden (siehe Info-Kasten).
Andreas Rademacher vom Fachbereich Umwelt weist darauf hin, dass in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Baumaßnahmen im Verkehrsbereich umgesetzt wurden: Flüsterasphalt auf mehreren Abschnitten des Rings, der Gath, die Ausweitung von Tempo-30-Zonen, Flüsterschienen für die SWK-Straßenbahnen.
Zudem schränkten Schritte gegen die Feinstaubbelastung (u.a. Innenstadt und Hafen) auch die Lärmquellen ein. Zur Prioritätenliste zählt Rademacher 28 Straßenabschnitte vor allem im Innenstadtbereich u.a. auf der Markt-, Philadelphia, St. Anton-, Ritter-, Breite Straße oder Franken- und Preußenring.
Für Thomas Visser ist klar, dass die Erwartungshaltung der Bevölkerung zur Verringerung der Lärmbelastung groß sei. „Das müssen wir schon aushalten.“ Er weist gleichzeitig aber auch darauf hin, dass grundlegende Sanierungen von Straßenzügen, wie die auf der Philadelphiastraße geplanten, auch Anliegerbeiträge nach sich ziehen werden.