Sweet-Legende Andy Scott macht Krefelder glücklich

Christa Beesen sorgte dafür, dass die Sweet-Legende die Gitarre ihres Mannes unterzeichnete.

Krefeld. Am 18. April erreichte die WZ eine berührende E-Mail: Darin schilderte die Krefelderin Christa Beesen, dass sie ihrem Mann Willi zum 34. Hochzeitstag gerne etwas Besonderes schenken möchte. Ganz nett, aber an sich nichts ungewöhnliches — wird nun mancher Leser denken.

Aber die Mail ging noch weiter. „Ich bin seit 30 Jahren sehr schwer herzkrank und es gab in unserem Leben sehr wenig Sonnenstrahlen“, schrieb die 56-Jährige. Trotz der vielen Schicksalsschläge habe ihr Mann immer zu ihr gehalten und ihr Mut gemacht. „Alles, was er in seiner kostbaren Freizeit hatte, war seine Musik und sein Sport. Aber wir konnten kaum etwas miteinander erleben, da ich es gesundheitlich nicht schaffte.“ Bereits mit 51 Jahren ging sie gezwungenermaßen in Rente. Urlaube, Radtouren, ja selbst ein kurzer Spaziergang, sind dem Ehepaar nicht möglich.

Christa Beesen

Um sich für die vielen gemeinsamen Jahre zu bedanken, überlegte sich die Ehefrau ein Geschenk, das es für kein Geld der Welt zu kaufen gibt. Andy Scott, Gitarrist der englischen Glamrock-Legende „The Sweet“, die am vergangenen Sonntag in der Kufa spielte, sollte Willis Gitarre signieren. Ihr Mann habe die Band Ende der 60er Jahre zum ersten Mal gehört, so Christa Beesen. „Andy Scott war sofort sein größtes Idol.“ Seinetwegen habe er angefangen, Gitarre zu lernen und spiele täglich fast zwei Stunden. Sämtliche Konzerte von „The Sweet“ in Krefeld hat er besucht, immer dabei die heute 29 Jahre alte Tochter Melanie. Dabei ist es ihm einmal sogar gelungen, Scott die Hand zu schütteln und ihm zu sagen, dass er „schuld“ sei, dass sein Fan Gitarre spiele.

Als nun feststand, dass Willi Beesen auch am 23. April wieder in die Kufa pilgern würde, versuchte seine Frau, Kontakt mit der Band aufzunehmen. Sie schaffte es, mit Sänger Pete Lincoln Kontakt aufzunehmen. Doch irgendwie hatte sie seine Mail-Adresse falsch verstanden, der Austausch stockte. Aus diesem Grund wandte sie sich an die WZ. Und der gelang es, gemeinsam mit der Kufa und dem „Sweet“-Management, den Wunsch in Erfüllung gehenzulassen. „Als am Freitag der Anruf aus der WZ-Redaktion kam, da musste ich mich erst mal hinsetzen“, erzählt Christa Beesen. Eine Stunde lang habe sie vor Freude geweint.

Und so traf ein sehr aufgeregter Willi Beesen am Sonntag während des Soundchecks sein großes Idol. Andy Scott unterschrieb auf der „Ovation“, auf der ersten Gitarre, die sich der 56-Jährige Krefelder als junger Mann gekauft hatte. Auch Christa Beesen ging mit in die Kufa, musste allerdings wegen ihres Herzleidens die meiste Zeit im hinteren Bereich auf einer Treppe sitzen. Seitdem gibt es bei der Familie am Sprödentalplatz nur noch ein Thema. „Es war ein unbeschreibliches Erlebnis“, sagt die Ehefrau. „Ich freue mich, dass ich meinen Mann glücklich machen konnte.“