SWK führen 2014 einen neuen Wasser-Tarif ein
Die Sparsamkeit der Krefelder führt zu höheren Fixkosten. Die sollen künftig bei der Abrechnung stärker berücksichtigt werden.
Krefeld. Krefeld wird einen neuen Wasser-Tarif bekommen — wahrscheinlich schon zu Beginn des nächsten Jahres. Das hat SWK-Vorstandsmitglied Kerstin Abraham der WZ im Gespräch verraten. Allerdings wird es sich dabei nicht um eine sogenannte Flatrate handeln. „Der Wasserverbrauch wird auch weiterhin eine Rolle spielen“, sagt Abraham.
Hintergrund sind die steigenden Fixkosten der Versorgungsunternehmen für den Unterhalt von Leitungen, Kanälen und anderer Anlagen. Durch den Trend zum Wassersparen geht der Verbrauch stetig zurück. Das führt aber zu noch größeren Problemen mit Korrosion, Ablagerungen und Keimen.
„Das derzeitige Tarifmodell bildet die Situation einfach nicht mehr ab, denn die Infrastruktur verursacht ja auch Kosten“, sagt Abraham. Deshalb hatte sie schon voriges Jahr von Denkmodellen berichtet, ein verbrauchsunabhängiges Tarifsystem zu installieren. Damit hatte sie eine heftige Diskussion über die Wasser-Flatrate ausgelöst. Hauptkritikpunkt: Das konterkariere die Idee des Wassersparens.
„Ich habe das Wort Flatrate nie benutzt“, betont Abraham. Der Verbrauch werde weiterhin eine Rolle spielen. Aber die Fixkosten müssten auch abgebildet werden.
Vorbild soll Mülheim sein. Dort hat die Rheinisch Westfälische Wasserwerks GmbH (RWW) 2012 ein neues Tarifsystem eingeführt, das sich aus einem System- und einem Mengenpreis zusammensetzt. Abraham: „Wichtig ist für die Berechnung die Zahl der Personen, die im Haushalt leben. Deshalb werden wir alle Kunden anschreiben.“ Abraham sagt, dass der neue Tarif für den Durchschnittshaushalt kostenneutral sein wird.
Die Kosten für die Enthärtungsanlagen Gladbacher Straße (in Betrieb) und In der Elt (Start im Mai/Juni), die für weicheres Wasser sorgen, werden ab Mitte des Jahres umgelegt. Ein Vierpersonenhaushalt muss mit Mehrkosten von rund 25 Euro pro Jahr rechnen. Die Eröffnung der Anlage In der Elt wird am 7. Juli mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
Mit Mehraufwand und höheren Kosten verbunden wird die Umsetzung eines Beschlusses des Oberverwaltungsgerichts Bielefeld sein, wonach Trinkwasser, das nachweislich nicht in die Abwasseranlagen der Stadt gelangt (also zum Beispiel zum Wässern des Gartens verwendet wird), nicht beim Schmutzwasser berechnet werden darf — und zwar unabhängig von der Menge.
Bislang galt in Krefeld eine Bagatellgrenze von 15 Kubikmetern pro Jahr. Die entsprechende Änderung der Satzung wird im nächsten Entwässerungsausschuss Thema sein.