SWK: Neues System soll das Schwarzfahren erschweren
Ab sofort kontrolliert ein elektronisches System am Eingang von Bussen die Fahrkarte.
Krefeld. Die Stadtwerke Krefeld sind ab Mittwoch verstärkt Schwarzfahrern auf der Spur. Mit Hilfe eines elektronischen Einstiegskontrollsystems (EKS) soll ihnen das Leben schwer gemacht werden. 420 000 Euro kosten die Geräte, die sich innerhalb eine Jahres amortisiert haben sollen. Sie werden zu 85 Prozent vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bezuschusst.
„Die Kontrolle erfolgt rund um die Uhr flächendeckend in allen 80 SWK-Bussen. Weitere 60 Fahrzeuge der Fremdunternehmer werden ebenfalls damit ausgerüstet“, berichtet Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK Mobil. Die Kontrolle findet beim Einstieg beim Fahrer statt.
Die neue Einrichtung ist auch von außen an den Bussen ersichtlich. Aufkleber über der Tür mit „e-Ticket“ und „Kasse“ weisen den Weg in den Bus. Wer den linken benutzt, kommt am Kontrollsystem vorbei. Dort muss der Fahrgast sein Ticket an das Lesegerät halten. Das funktioniert auch, wenn das Ticket noch in der Geldbörse steckt. Dann erfolgt sowohl die optische als auch akustische Genehmigung — oder auch nicht.
Ampelfarben zeigen an, ob das Ticket in Ordnung, vielleicht einem anderen Verkehrsverbund angehört oder abgelaufen ist. Entsprechende unterschiedliche Töne erklingen gleichzeitig mit dem farbigen Licht. Der Fahrer kann darüber hinaus stets zeitgleich auf einem Display den Stand der Dinge ersehen und den säumigen Fahrgast bitten, nachzuzahlen oder ein ordnungsgemäßes Ticket zu kaufen, wenn die Karte nicht in Ordnung ist. Sie wird dann vom Fahrer eingezogen.
Stilling: „Mit dem EKS werden sowohl Abo-Chipkarten für das Ticket1000, Ticket2000, Schokoticket, Youngticketplus, Firmen-Ticket und Bärenticket, als auch über das Internet erworbene Fahrscheine schnell und zuverlässig auf ihre räumliche oder zeitliche Gültigkeit geprüft.“ Von den rund 40 000 Abonnenten nutzen etwa 80 Prozent die Chipkarte.
Nicht elektronisch geprüft werden können die Einzel-, Vierer-, Tages- oder Gruppentickets. Sie müssen dem Fahrer beim Einstieg weiterhin vorgezeigt werden.
„Dieses neue elektronische System ist für die Kunden einfacher und bietet auch dem Fahrer mehr Komfort“, betont SWK-Vorstand Carsten Liedtke. In den Straßenbahnen ist die Einführung des EKS nicht möglich, weil die Fahrgäste durch alle Türen einsteigen sollen und so eine Kontrolle durch den Fahrer nicht praktikabel wäre. Hier bleibt es beim Kontrolleur. Acht Vollzeitkräfte und 15 Rentner oder Studenten auf 400-Euro-Basis sind unterwegs. Stilling: „Sie kontrollieren etwa 40 Kunden in der Stunde.“