Ausbau des Serviceangebots Tesla eröffnet in Krefeld erste eigene Werkstatt – Das bietet sie
Krefeld · Im Krefeld-Linner Industriegebiet gibt es jetzt die erste Werkstatt für Lackier- und Karosseriearbeiten von Tesla selbst in ganz Deutschland. Das Unternehmen will sich damit regionaler aufstellen.
Das silberne T auf rotem Grund kündigt den prominenten Mieter im Linner Industriegebiet schon von Weitem an. US-Autobauer Tesla ist seit wenigen Tagen an der Straße „Bruchfeld 81“ ansässig, hat dort einen sogenannten „Bodyshop“ eröffnet – eine Werkstatt für Lackier- und Karosserie- sowie Instandsetzungsarbeiten. Es ist die erste dieser Art in Deutschland, die das Unternehmen selbst betreibt, heißt es von Tesla. „Bislang konnten solche Arbeiten nur in Partner-Werkstätten vorgenommen werden“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Doch der Autobauer wolle sich regionaler aufstellen, mehr Arbeiten aus eigener Hand anbieten. Die Marktanalyse habe gezeigt, dass der Bedarf in der Region für eine eigene Werkstatt vorhanden sei. Der Standort Krefeld, ausgewählt auch aufgrund seiner guten Anbindung, soll jetzt als Knotenpunkt für die Kunden im Rheinland und Ruhrgebiet dienen.
Seit gut zwei Wochen ist das achtköpfige Team in der gut 2000 Quadratmeter großen Halle aktiv. Das Team soll noch wachsen, entsprechende Stellen sind bereits ausgeschrieben. Bis die neuen Mitarbeiter tatsächlich an der Tesla-Karosserie, den „Bodys“, arbeiten dürfen, wird es nach der Einstellung aber mindestens einen Monat dauern. „Alle neuen Mitarbeiter müssen zunächst den internen Einarbeitungsprozess durchlaufen“, sagt der Standortleiter, der aufgrund von Unternehmensrichtlinien nicht namentlich in Erscheinung treten darf. Der Umgang mit den Elektrofahrzeugen, die seit rund einem Jahr auch in der Giga-Factory in Brandenburg gebaut werden, müsse geübt werden. Schließlich gibt es im Vergleich zu einer herkömmlichen Karosserie einige Punkte zu beachten. Die Tesla-Basis besteht aus Aluminium. Die einzelnen Teile werden nicht nur geschweißt, sondern auch genietet und geklebt.
Fabrik in Brandenburg wirkt sich auf die Zulassungszahlen aus
Dass die Autos inzwischen auch in Deutschland vom Band laufen, sei inzwischen auch an den Absatzzahlen erkennbar, heißt es von Tesla. Intern ist die Rede daher schon vom „Giga-Effekt“. Stolz ist man im Unternehmen von Elon Musk, dass das Tesla Model Y im vergangenen Jahr zu den zehn meistverkauften Autos in Deutschland gehört hat. Als einziges Elektroauto überhaupt. In diesem Jahr erhoffen sich die Verantwortlichen ein ähnliches Ergebnis. Die Tendenz sieht gut aus. Nach dem ersten Quartal steht das Model auf Platz vier.
Mit den wachsenden Neuzulassungen steigt jedoch auch der Servicebedarf deutlich an. „Wir verzeichnen ein kontinuierliches Wachstum, da muss auch die Infrastruktur mitwachsen“, heißt es von Tesla. Deshalb habe man sich für die Neueröffnung des ersten „Tesla Bodyshop“ entschieden. Er soll das „dichte Netzwerk an traditionellen Tesla-Servicestandorten in Nordrhein-Westfalen“ ergänzen, heißt es vom Unternehmen, das zur Höhe der Investitionen am Standort und zur Laufzeit des Mietvertrags keine Angaben macht. Weitere Servicestandorte finden sich in Köln, Düsseldorf, Duisburg, Dortmund und Bielefeld. Dort aber können die Kunden bislang nur Wartungsarbeiten erledigen lassen. Für Lackschäden oder Beulen musste stets eine zertifizierte Partner-Werkstatt aufgesucht werden. Dies ist zwar auch nach der Eröffnung in Krefeld noch möglich, doch mit dem neuen Standort in Linn will man „alle Arbeiten aus einer Hand anbieten“, so der Standortleiter. Zwar sei man am hiesigen Standort auf Lack- und Karosseriearbeiten spezialisiert, sollten aber Arbeiten wie ein Batteriewechsel anstehen, könne man Experten aus den umliegenden Servicestandorten hinzuziehen, die dann nach Krefeld kommen. Das entsprechende Werkzeug für alle Fälle ist vorhanden, Ersatzmaterial wird zum Teil noch immer angeliefert. Allein beim Vor-Ort-Termin steuerten drei 40-Tonner die Tesla-Werkstatt an.