Theaterplatz Thema auf der Expo

Am Dienstag reist eine zwölfköpfige Delegation aus Krefeld nach München zur Immobilien- und Standortmesse.

Foto: Archiv Dirk Jochmann

Es sei keine Repräsentationsfahrt, sondern eine Arbeitsveranstaltung. Darauf besteht Oberbürgermeister Frank Meyer und das ist ihm auch abzunehmen. Immerhin geht es darum, Krefeld als attraktiven Gewerbe-, Wohn- und Projektstandort zu positionieren. Europaweit. Um überhaupt wahrgenommen zu werden, setzt Krefeld bei der Expo in München wie in den letzten Jahren auch auf einen Niederrhein-Stand etwa mit Mönchengladbach oder den Kreisen Viersen und Neuss. „Alleine würde wir auf dieser Riesenmesse wohl untergehen.“ Meyer verspricht jedenfalls, sich auf der Expo die „Hacken abzulaufen“. Im Gepäck haben wird er die Broschüre „Krefeld entwickeln — Projekte und Potenziale 2017“. Und die hat es durchaus in sich.

Frank Meyer, Oberbürgermeister

Krefeld, frohlockt nicht nur Wirtschaftsförderer Eckart Preen, habe ein weiteres Jahr äußerst erfolgreicher Vermarktung von Gewerbe- und Wohnflächen vorzuweisen — und einige für Architekten, Projektentwickler und Investoren interessante Projekte am Start. Insgesamt 41 Themen hat das Krefelder Dutzend (sechs aus der Wirtschaftsförderung, sechs aus der Verwaltung) im Gepäck. Nicht zuletzt soll es auch um die Entwicklung des Theaterplatzes gehen.

OB Meyer dazu: „Wir haben mit dem Kesselhaus und der Version von Gerald Wagener auf dem Theaterplatz zwei sehr interessante Konzepte und wir sind dankbar dafür. Es besteht aber Wettbewerb nur zwischen diesen beiden, es ist alles völlig offen. Wir erhoffen uns natürlich, in München weitere Ideen sammeln zu können.“

Eine zündende Idee würde auch dabei helfen, wie man den Engpass bei den Gewerbeflächen beheben kann. In der Tat steht in Krefeld nicht mehr viel Fläche zur Verfügung, was, wie Meyer betont, auch an der guten Arbeit der Wirtschaftsförderung liege.

Im Gewerbepark Fichtenhain werden die Reserven knapp, nur noch 30 000 Quadratmeter stehen zur Verfügung. Südlich des Elfrather Sees gelte es zu entwickeln und außerdem arbeite man weiterhin „auf Augenhöhe“ mit der Verwaltung von Meerbusch an der Realisierung eines gemeinsamen Interkommunalen Gewerbegebietes an der A 44. „Wir haben hier sehr erfolgreich mit Blick auf Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze vermarktet“, sagt Meyer. „Und nichts anderes schwebt Krefeld an der A 44 vor, wir wollen keine Logistik, was oft behauptet wird.“ In der Werbebroschüre finden Interessierte bereits abgeschlossene oder noch laufende Entwicklungen, die zeigen, dass Krefeld für viele Unternehmen attraktiv ist. Etwa den Neubau der Unternehmenszentrale der GOB-Software & Systeme. Oder die vollständige Umgestaltung der Zentrale von Canon Deutschland, den Neubau der Europazentrale von Tamasu Butterfly.

Für andere Projekte werden Investoren und Nutzer gesucht. Etwa für den Gewerbepark Medienpark oder das Projekt Teileigentum im Gewerbepark Meinwerk. Beides Entwicklungen des Immobilienberaters Norbert Bienen. Der lobt den Krefelder Auftritt in München schon jetzt: „Es ist ein guter Mix und den braucht man 2017 auch. Früher ging es für die großen Unternehmen nur um die A-Standorte, heute bewegt sich die Branche auch in Richtung Wohnen. Oder Büroflächen.“

Bienen unterstreicht damit die Philosophie, dass zum einen einträgliche Ansiedlungen dann gelingen, wenn eine Stadt genügend und vor allem attraktiven Wohnraum anbieten kann für die Mitarbeiter der Unternehmen. Natürlich steht Fischeln Süd-West mit auf dem Programm. Und dass es zum anderen eine riesige Nachfrage nach Büroräumlichkeiten gibt, die derzeit noch nicht gedeckt werden kann. „Vor allem im Bereich der City können wir der nicht gerecht werden.“