Theaterplatz: Toilette wird versetzt
Das Klo-Häuschen soll weiter Richtung Ostwall wieder aufgestellt werden.
Krefeld. Die umstrittene Toilette auf dem Theaterplatz wird noch vor Beginn der neuen Theatersaison verschwinden. Das hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede am Dienstag angekündigt. Allerdings nicht für immer. Ein neuer Standort mehr in Richtung Ostwall wird gesucht.
Kathstede war verärgert. Nicht nur weil der Oberbürgermeister sich auch noch in seinem Urlaub mit Toiletten beschäftigen musste, sondern weil der Standort direkt am Theatereingang „eher ungünstig“ gewählt war.
Dennoch nahm er seine Verwaltung in Schutz. „Man hat diesen Standort ausgesucht, weil er für das zunächst als Test gedachte Provisorium „extrem kostengünstig“ war. Denn wegen des Brunnens lagen dort bereits die notwendigen Anschlüsse.
Das ist am neuen Standort anders. Mangels Gefälle muss sogar eine zusätzliche Pumpe her. Das wird mehr kosten. Deshalb soll nun an der neuen Stelle ein richtiges Fundament gegossen weden, damit man den Standort gegebenen falls später einmal für eine „richtige“ öffentliche Toilette nutzen kann.
Da die Vorarbeiten für den neuen Standort ausgeschrieben werden müssen, kann das Wiederaufstellen des Häuschens allerdings „ein paar Wochen“ dauern. Auch die Kosten sind noch nicht bekannt. Die SPD kritisierte in eiern ersten Stellungnahme bereits, dass das Versetzen so lange dauert. Zudem sei es unverständlich, dass die Umsetzung des Ratsbeschlusses so dilettantisch ausgeführt worden sei.
Zunächst wird an dieser Stelle jedoch die umstrittenen Miet-Toilette aufgestellt, weil man testen will, ob das die Probleme mit wildem Urinieren auf dem Platz löst. „So hat es der Rat in der Kompromisslösung beschlossen“, erinnert Kathstede an die ausgiebige Diskussion über das Thema.
Seinen Standpunkt zur Szene auf dem Platz machte Kathstede bei dieser Gelegenheit erneut deutlich: „Ich glaube, keiner findet die Szene an dieser Stelle gut. Aber ich betone nochmals, dass es keinen Platz in der Stadt gibt, um sie aufzunehmen.
Der Rat hatte nach zähem Ringen einen Kompromissvorschlag zugestimmt mit einem mehrteiligen Aktionsplan für den Theaterplatz. Dazu zählten die Verstärkung des Wachdienstes, häufigere Reinigung, die Toilette als Test. Dazu gehörte aber auch die Fortschreibung des Drogenhilfekonzepts und die Prüfung, ob ein Drogenkonsumraum eingereicht werden sollte.
Da es immer wieder Klagen gibt, dass in Krefeld öffentliche Toiletten fehlen, wird Kathstede zudem prüfen lassen, ob man die Toilette am Hirschfelder Platz reparieren und an anderer Stelle aufstellen kann.
Nach derzeitigen Erkenntnissen würde die Reparatur rund 15 000 Euro kosten. Die Frage des Standorts sei noch zu klären, so Kathstede. Eine Möglichkeit sei der Westwall, da die Marktleute auch über fehlende Toiletten klagen.