Krefeld Trotz Entlassung: AfD-Professorin gibt nicht auf

Professorin Karin Kaiser sieht die Kündigung durch die Hochschule Niederrhein als "Missverständnis". Mehr noch: Die im September abgesagte Veranstaltung zum "Tod des Rechtsstaates" will sie jetzt im Januar wiederholen.

Die Hochschule Niederrhein.

Foto: Archiv: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Professorin Karin Kaiser überrascht mit einer eigenen Version ihrer Demission an der Hochschule Niederrhein. Die Kündigung, schreibt die gescheiterte AfD-Bundestagskandidatin für Schleswig-Holstein, basiere auf „einem großen Missverständnis“. Mehr noch: Die im September abgesagte Veranstaltung zum „Tod des Rechtsstaates“ möchte Kaiser jetzt im Januar wiederholen. Wo? An der Hochschule Niederrhein. Kaiser hat bei Präsident Hans-Hennig von Grünberg einen Antrag gestellt.

Es sind diese Missverständnisse, die Kaiser seit mehr als zehn Jahren begleiten. Seinerzeit schied sie im Unfrieden von der Fachhochschule Kiel, wo eine Kommission befand, Kaiser fehlten fachliche und menschliche Voraussetzungen für eine Verbeamtung auf Lebenszeit. Dann zog sie erfolglos bis vor den Europäischen Gerichtshof, um sich einzuklagen. Im September täuschte sie die Hochschule Niederrhein mit einer Wahlkampfveranstaltung zum Tod des Rechtsstaates. „Ein Missverständnis“, formulierte Kaiser seinerzeit. Und nun das Nächste, findet sie.

Nach WZ-Informationen musste Kaiser ihren Stuhl räumen, weil man ihr Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von wissenschaftlichen Mitarbeitern nachweisen konnte. Offiziell schwieg sich die Hochschule Anfang Dezember aus. Mit der abgesagten Veranstaltung, nur soviel, habe Kaisers Kündigung nichts zu tun.

Kaiser schreibt: „Meine Gedanken sind auch bei den Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, die nun eine erhebliche zusätzliche Arbeitsbelastung bewältigen müssen.“ Das, versichert Hochschul-Sprecher Tim Wellbrock, sei organisatorisch geregelt. „Kaisers Antrag werden wir wie jeden anderen prüfen.“