111 Jahre Krefelder Hafen Uerdingen feiert den doppelten Hafengeburtstag
111 Jahre Krefelder Hafen und zehn Jahre Rheinhafen: In der Rheinstadt gab es am Wochenende gleich zwei Jubiläen.
Krefeld. Die Sonne taucht den Krefelder Hafen in ein ganz besonderes Licht. Von weitem erklingen italienische Lieder und der Geruch von überbackenen Panini liegen in der Luft: Willkommen beim Hafengeburtstag in Uerdingen. Schon bei der Parkplatzsuche wird deutlich, dass viele Krefelder das schöne Spätsommerwetter nutzen, um der Flaniermeile, die zum Hafengeburtstag entstanden ist, einen Besuch abzustatten.
Während die Firma Lanxess mit einem Betonmischerwagen und einem Handmischer am Beispiel der Einfärbung von Holzhäckseln ihre Pigmentprodukte vorstellt, erklingt auf einmal italienischer Gesang. Neugierig schauen sich die Besucher des Hafenfestes um und erblicken kurz darauf einen Mann, der scheinbar in einer Gondel steht und die Besucher entlang der Flaniermeile hin- und herfährt. Ein echter Hingucker.
Gondoliere Alexis Schvartman lädt zu einer Fahrt mit dem Gefährt ein. Der Kölner erklärt: „Wir sorgen hier für gute Laune, während wir die Besucher durch die Gegend gondeln“, sagt er und stimmt direkt den nächsten italienischen Klassiker an. Stilechter lässt kann man sich an diesem Tag wohl kaum fortbewegen.
Wer die Augen schließt, kann sich für kurze Zeit in der Tat fragen, ob er in Uerdingen ist oder doch in Venedig. Aber auch die Essensstände, wie der originelle Wagen von „Nutzedieape“, der italienische Spezialitäten wie Focaccia anbietet, lassen das Gefühl entstehen, der Besucher befinde sich im mediterranen Süden.
Für die Sportlichen unter den Besuchern sorgen zwei Simulatoren für den richtigen Spaß: ein Rafting-Simulator und ein Jetski-Simulator.
Der siebenjährige Enrique möchte den Jetski direkt ausprobieren: „Zuhause spiele ich gerne mal am Computer“, gesteht der junge Krefelder und steht kurz darauf hinter dem Lenker des Jetskis. Mit lauten Rufen versucht er, den Parcours zu meistern und kommt dabei ganz schön ins Schwitzen: „Sonst schaffe ich immer alle Kurse, aber der hier war schon ganz schön schwierig“, ist sein Fazit, bevor er mit seinen Eltern in Richtung Hüpfburg, die, wie sollte es anders sein, passenderweise ein Piratenschiff ist, zieht.
Ein paar Meter weiter steht ein Gaukler, der zwei Mädchen gerade seine Tricks zeigt. „Schaut euch genau an, wie ich dieses Band um die drei Nägel wickele. Ihr müsst gleich sagen, welcher Nagel nicht vom Band festgehalten wird“, kündigt Klaus Lüpertz alias Gaukler Gaudius an. Während die beiden Mädchen genau den Griffen des Gauklers folgen, sorgen zwei große Stelzenläufer entlang der Promenade für Staunen. Die fünfjährige Mia flüstert ihrer Mama mit großen Augen beeindruckt zu: „Ich will auch mal so groß sein.“
Aber auch Segelfans oder solche, die es mal werden möchten, kommen voll auf ihre Kosten: Am Stand des Segel Clubs Crefeld können alle einmal Probe sitzen und sich in die Geheimnisse des Wassersports einweisen lassen.
Während es die Promenade zurückgeht, dieses Mal allerdings zu Fuß und nicht per Gondel, wird rasch deutlich: Das doppelte Hafenjubiläum ist ein echter Erfolg.