Krefeld Unfall-Serie an A57-Abfahrt hält an

VW Golf überschlägt sich bei der Auffahrt auf den Charlottering. Der Fahrer wird leicht verletzt.

Dieser VW Golf landete am Dienstag gegen 7.10 Uhr an der Autobahnabfahrt Gartenstadt der A 57 in Richtung Uerdingen in einer Böschung. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen.

Foto: Archiv: samla.de

Krefeld. Der Anblick des VW Golf lässt das Schlimmste vermuten. Der Kleinwagen ist auf dem Beschleunigungsstreifen an der Autobahnabfahrt Gartenstadt in Richtung Uerdingen über die Leitplanke gerutscht und liegt auf dem Dach. Er ist verbeult, an mehreren Stellen eingedrückt. Der 23-jährige Fahrer aus Wesel erleidet aber zum Glück nur leichte Verletzungen. Warum es zu dem Unfall kam, ist bislang unklar. Ob er auf der nassen Fahrbahn zu schnell unterwegs war, kann die Polizei am Dienstag weder bestätigen, noch dementieren. Fakt ist aber: Es ist in diesem Jahr bereits der dritte Unfall in der Autobahnabfahrt oder auf dem folgenden Beschleunigungsstreifen in Fahrtrichtung Uerdingen.

Zuletzt hatte am 22. Juni ein Motorradfahrer gegen 21 Uhr auf dem gleichen Beschleunigungsstreifen die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war ins Schleudern geraten. Auch er hatte Glück und erlitt trotz eines Sturzes nur leichte Verletzungen. Am 1. Mai war ein 20-jähriger Krefelder um 21.45 Uhr mit seinem Renault Twingo aus ungeklärter Ursache in die Schutzplanke geknallt. Der Fahrer hatte in Folge des Unfalls einen Schock erlitten und war zusammengebrochen. Drei Unfälle an der gleichen Stelle in nur knapp drei Monaten. Nach Angaben der Polizei und Straßen NRW (Landesbetrieb Straßenbau) würde die Autobahnabfahrt Richtung Uerdingen trotzdem keinen gesonderten Gefahrenschwerpunkt darstellen. Dennoch hätte sich die Anzahl an Unfällen an dieser Stelle seit 2014 verdoppelt.

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2012 zählten die Ordnungsbehörden an der Abfahrt und dem dazugehörigen Beschleunigungsstreifen zwei Unfälle, 2013 nur einen Unfall. In den beiden darauffolgenden Jahren waren es jedoch jeweils fünf Unfälle, bei denen ein Mensch sogar starb und insgesamt acht Fahrzeuginsassen leicht verletzt wurden. „Gemessen an der Anzahl an Autos, die täglich den Charlottering und die dazugehörige Autobahnauf- und abfahrten passieren, ist die Unfallquote trotz des Anstiegs seit 2014 nicht besonders hoch“, erklärt eine Sprecherin der Polizei.

Trotzdem wurde in der Vergangenheit in der Ausfahrt die Höchstgeschwindigkeit auf 60 Kilometer pro Stunde begrenzt und ein Warnhinweis vor Schleudergefahr aufgestellt. Auf dem Charlottering, den täglich rund 23 000 Autofahrer passieren, gilt ansonsten die Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Trotz der Beschilderung kommt es nach Ansicht von Autofahrer Bernhard Frank regelmäßig zu kritischen Situationen im Bereich der Ausfahrt. „Die Unfälle ereignen sich wie auch Dienstagmorgen wieder sobald die Fahrbahn feucht ist. Die Fahrzeuge geraten beim Abfahren ins Schleudern und fliegen über die rechte Leitplanke in den Acker“, sagt Frank, der nach eigenen Angaben seit 18 Jahren mindestens zweimal am Tag die Unfallstelle von Dienstagvormittag passiert.

Nach Angaben von Straßen NRW ist der Teilbereich in der Ausfahrt weder mit besonderem Asphaltmaterial bestückt, noch wurden in der jüngeren Vergangenheit bauliche Veränderungen vorgenommen, die zu einer geringeren Haftgrenze zwischen Autoreifen und Oberflächenbelag führen könnten. „Wir nehmen aber schon wahr, dass viele Autofahrer die Abfahrt mit überhöhter Geschwindigkeit befahren“, sagt ein Sprecher von Straßen NRW. Demolierter Wagen musste abgeschleppt werden Die Polizei ergänzt, dass es sich bei den drei Kollisionen in diesem Jahr jeweils um Alleinunfälle gehandelt hätte. Wie im gestrigen Fall sei es dabei glücklicherweise nur zu leichten Verletzungen der Fahrzeuginsassen gekommen.

Der VW Golf war nach dem gestrigen Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Für die Dauer der Unfallaufnahme musste die Polizei eine Fahrspur des Charlotterings stadtauswärts in Richtung Uerdingen sperren.