2019 Verkaufsoffene Sonntage in Krefeld: Das sind die Termine

Krefeld · Trotz schlechter Ergebnisse bei einer Passantenbefragung wollen die Händler in Krefeld keine Aktion in der Innenstadt streichen. Wie sie Kunden locken wollen und wann sonntags geshoppt werden darf.

Krefeld pur – hier eine Modenschau auf der Königstraße – findet parallel zu einem verkaufsoffenem Sonntag statt. Am 15. September ist es soweit.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Für Fans sonntäglichen Einkaufens ist es eine gute Nachricht: Für dieses Jahr bleibt es bei fünf verkaufsoffenen Sonntagen in der Innenstadt. Die Krefelder Werbegemeinschaft bleibt bei ihren Plänen und will an den bereits im vergangenen Jahr angemeldeten Terminen – mit denen in den Stadtteilen sind es insgesamt zwölf – nichts ändern. Die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage werden trotz der Ergebnisse einer aktuellen Bürger- und Passantenbefragung wohl auch 2020 so bleiben, sagt Christoph Bormann als Vorsitzender der Werbegemeinschaft.

60 Prozent hatten keine
der Veranstaltungen besucht

Experten der Hochschule Niederrhein hatten bei dieser Untersuchung herausgefunden, dass 60 Prozent der persönlich oder per Fragebogen interviewten Bürger keinen verkaufsoffenen Sonntag besucht hatten. 26 Prozent der Männer und Frauen waren beim Adventsshopping, 18 Prozent bei „Krefeld pur“, fünf Prozent bei Kunst in der Innenstadt, zwei Prozent bei „Krefeld elektrisch“. Die Schlussfolgerung der Experten daraus: Die Krefelder verkaufsoffenen Sonntage „sind für befragte Bürger wenig attraktiv“. Ein Drittel der Männer und Frauen sagten auch, dass sie gar keine Aktionen dieser Art für nötig halten.

„Wir nehmen dieses Ergebnis sehr ernst“, bilanziert Christoph Borgmann, „allerdings lesen wir die Studie etwas anders.“ Man könne eine solche Untersuchung immer von zwei Seiten sehen. Zwei Drittel und damit „die überwiegende Zahl der Befragten“ hätten die verkaufsoffenen Sonntage für gut befunden. 28 Prozent wünschten sich ein bis drei solcher Tage, 24 Prozent vier bis sechs und 14 Prozent sieben bis acht derartige Angebote am Wochenende. „Auch wenn wir die Händler befragen, werden die verkaufsoffenen Sonntage gut angenommen“, so Borgmann. Zum Beispiel beim verkaufsoffenen Sonntag zum Pottbäckermarkt sei die Anregung für die begleitende Aktion als Wunsch von Kunden gekommen, nennt Borgmann ein Positivbeispiel.

Trotzdem seien es keine schönen Zahlen. Die Untersuchung habe auch gezeigt, dass 21 Prozent der befragten Krefelder die Innenstadt nicht nutzen. „Die sind per se weg, die locken wir auch durch verkaufsoffene Sonntage nicht an.“ Bei den interviewten Passanten lag die Zahl der Selten- oder Nichtnutzer bei 17 Prozent.

„Wir gucken uns das an, nehmen das sehr ernst, arbeiten damit und wollen es besser machen“, sagt Borgmann und fügt gleich an, „wir werden es besser machen, da wo wir nicht gut sind.“ Dass man verkaufsoffene Sonntage nicht streichen werde, habe auch mit dem Wettbewerb zu tun, in dem man mit anderen Städten in der Region stehe. „Wenn die jeden Sonntag aufmachen und wir streichen Sonntage, wandern uns die Kunden ab.“ Es sei ein gutes Angebot für die Menschen, mal mit der Familie und abseits der Hektik einkaufen zu gehen. Außerdem gebe es einen klaren Wunsch der Händler in Krefeld für verkaufsoffene Sonntage.

Aber es sei eben auch kein Selbstläufer mehr. „Man macht nicht die Tür auf und die Leute kommen rein.“ Online-Shops seien eine starke Konkurrenz. „Wir müssen diese Sonntage gut bewerben. Wenn keiner etwas davon weiß, ist das immer schlecht“, sagt Borgmann. Man müsse alle Kanäle für diese Werbung nutzen. Bei den sozialen Medien sei man dabei, die Händler müssten aber auch mitziehen und die Infos teilen. „Die Anzahl der Likes hält sich noch ein bisschen in Grenzen“, formuliert Borgmann den Stand der Dinge und schränkt ein, „man kann immer alles verbessern. Aber es ist auch eine Budgetfrage.“ 20 000 bis 25 000 gibt die Werbegemeinschaft Krefeld für jeden verkaufsoffenen Sonntag aus. Das sei „viel Geld“ für die Händler, die es nicht immer einfach hätten. Borgmann: „Wir müssen solche Summen ja auch erst mal akquiriert bekommen, zum Beispiel durch Sponsoren.“