Fußball KFC Uerdingen - So geht Trainer Frank Heinemann die neue Aufgabe an

Krefeld · KFC Uerdingen-Trainer Frank Heinemann stellt die Profis auf ein intensives Training ein. Trotz zehn Spielen ohne Sieg sagt er: „Die Mannschaft lebt.“

Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hat zwölf Stunden nach der Trennung von Norbert Meier dessen Assistenten Frank Heinemann zum Cheftrainer bis zum Saisonende bestimmt.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Auf Telefonate mit seinen Spielern wollte Frank Heinemann an den beiden freien Tagen verzichten. Diese hatte der neue KFC-Trainer sich und seiner Mannschaft nach einem Auslaufen und Spielersatztraining am Samstagmorgen gegeben.

Die Fußballer sollten nach der englischen Woche, die mit einem 1:1 gegen Fortuna Köln und dem Rauswurf Norbert Meiers endete, ein bisschen Zeit bekommen, um die Köpfe frei zu kriegen und sich mit ihren Familien zu beschäftigen.

Heinemann selbst wollte sich nach seiner schnellen Berufung zum Cheftrainer „klare Gedanken machen“ und schon Videos studieren, ehe es am Dienstag mit der Mannschaft wieder los geht. Die Vorbereitung auf Carl-Zeiss Jena, das den KFC am Samstag empfängt, steht an.

„Ich werde jetzt nicht alles auf links drehen“, sagt der 54-Jährige zu Beginn seiner Arbeit am Wochenende. Den beiden freien Tagen soll nun eine hohe Trainingsbelastung folgen. Vor allem will Heinemann die Zweikämpfe forcieren. Auf Kleinfeldern sollen die Spieler immer wieder in Duelle gezwungen werden. Auch sollen auf größeren Feldern die spielerischen Möglichkeiten verbessert werden. Der neue KFC-Trainer hat erkannt: „In der 3.Liga ist der Ball öfter in der Luft als in den höheren Ligen.“ Darauf gelte es sich noch besser einzustellen.

Seine Mannschaft vermittelte in den zurückliegenden Wochen den Eindruck, längst nicht in jeder Situation eng zusammenzuarbeiten. Das 0:4 in Halle glich eher einer Offenbarung einer Ansammlung von Solisten, die sich gegenseitig im Stich ließen, als es ernst wurde. Doch Heinemann, der das 1:1 gegen Fortuna Köln noch vor Augen hat, sagt: „Die Mannschaft lebt. Sie macht einen sehr guten Eindruck. Der Einsatz, die Bereitschaft Widerstände zu überwinden war da. Das müssen wir in jedem Spiel leisten, darüber ins Spiel kommen mit der Möglichkeit ein Tor zu schießen.“

Seit zehn Spielen wartet der KFC nun auf einen Sieg. Offenkundig hat das auch in den Köpfen der Mannschaft Spuren hinterlassen. „Wir strotzen nicht vor Selbstbewusstsein, aber wir haben keine Angst. Die Jungs wollen, sind aber enttäuscht, dass sie zuletzt nicht abliefern konnten“, sagt Heinemann, der sich auf eine komplette Trainingswoche mit dem Team freut.

Das war bei zuletzt drei Spielen in acht Tagen und langen Busfahrten nicht möglich. Der KFC-Trainer hofft nun  darauf, dass sein Team „den Bock umstößt.“  Die individuelle Qualität ist hoch, nun aber zählt für die Krefelder mehr denn je das Kollektiv. „Das Team kann jeden Gegner schlagen, aber es muss jetzt erst einmal ein Spiel gewinnen.“ Kleinigkeiten würden im Sport viel entscheiden, so Heinemann.

Wichtig wird sein, dass der KFC seine individuellen Fehler minimiert, um überhaupt wieder die Chance zu erhalten ein Spiel zu gewinnen. Eine Tormaschine sind die Uerdinger nicht: 33 Treffer in 29 Spielen sind wenig.