Viele Ampeln sind schrottreif
Zurzeit wird eine defekte Anlage an der Florastraße, Ecke Oppumer Straße erneuert. Viele weitere sind veraltet.
Krefeld. Die Ampelanlage an der Florastraße, Ecke Oppumer Straße wird erneuert, die defekte Steuerungsanlage wird ersetzt. Das alte System ist eigentlich nicht übermäßig alt — 1989 wurde es installiert und ist damit seit rund 23 Jahren in Betrieb.
Doch möglicherweise wird das kein Einzelfall bleiben. So muss damit gerechnet werden, dass sich Ausfälle wie der an der Florastraße häufen. Denn von den insgesamt 235 Ampeln, im Behördenjargon Lichtsignalanlagen genannt, sind nur 114 Stück 20 Jahre oder jünger. 121 von ihnen aber sind 21 Jahre oder älter.
Bereits vor einem Jahr hatte SPD-Ratsherr Hans Butzen im Bauausschuss festgestellt: „Die Stadt leistet hier einen Offenbarungseid.“ Rund 27 Millionen Euro wären nötig, die Ampelanlagen auf einen modernen Stand zu bringen.
Tiefbauamtschef Hartmut Könner, in dessen Arbeitsgebiet auch die Verkehrstechnik fällt, wollte damals bereits nicht ausschließen, dass es in Zukunft zu Ausfällen kommen könne, die technisch nicht mehr zu kompensieren seien. An 75 Kreuzungen drohten altersbedingte Totalausfälle, befürchtete Könner damals gegenüber der WZ. Signalbaufirmen würden für diese Ampeln keine Ersatzteile mehr liefern. Das Ausschlachten von alten, demontierten Geräten sei ebenfalls praktisch ausgereizt.
Im vergangenen Jahr sind zwar 18 der über 20 Jahre alten Anlagen modernisiert worden, jedoch gehen die Erneuerungsschritte nur sehr langsam voran. Wird dieses Tempo beibehalten, gehen noch knapp acht Jahre bis zu einer Runderneuerung der Altanlagen ins Land. Dazu kommen die Kosten für einen neuen Zentralrechner, für den rund eine Million Euro veranschlagt werden. Der Posten ist zwar im aktuellen Haushaltsplan enthalten, möglicherweise aber fällt auch er dem Rotstift zum Opfer. Das aber hätte fatale Folgen: Dann könnte das gesamte Netz der Ampelanlagen zusammenzubrechen.
Bereits 1990, vor über 20 Jahren, wurde ein Leitantrag zur Förderung beim Landschaftsverband vorgelegt. Er umfasste in der Endfassung neun Baustufen, in denen insgesamt 105 Anlagen erneuert werden sollten. Für die einzelnen Stufen waren jeweils zwei Jahre vorgesehen. Aber da für diese Maßnahmen von der Politik zu wenig Mittel bereitgestellt wurden, befindet sich das Programm erst in Baustufe drei. Statt der geplanten 105 Ampelanlagen wurden bis 2012 lediglich 60 Anlagen erneuert.