Villa Merländer muss sich öffnen
Vortrag über den künftigen Umgang mit Gedenkstätten.
Krefeld. Die Villa Merländer muss sich thematisch weiter öffnen, dann stehen auch die Chancen für finanzielle Unterstützung durch das Land nicht schlecht. So könnte man den Vortrag von Guido Hitze von der Landeszentrale für politische Bildung zuspitzen. Der Referent für Gedenkstätten und Erinnerungskultur sprach vor der Mitgliederversammlung des Fördervereins der Villa Merländer.
Vor dem Hintergrund, dass einerseits die Zeitzeugen der nationalsozialistischen Diktatur aussterben und andererseits viele Jugendliche in unserem Land keine deutschen Wurzeln haben, müsse sich die Arbeit der Gedenkstätten wandeln, wenn sie denn die jungen Leute mit ihrer Bildungsarbeit noch erreichen wollen, so Hitze.
Das Schlagwort lautet Kontextualisierung und Europäisierung der Erinnerungskultur. Das bedeutet einerseits, dass sich Gedenkstätten wie die Villa Merländer verstärkt auch um die Entstehung der NS-Diktatur aus Entwicklungen seit dem Ersten Weltkrieg aber auch den Folgen wie Flucht und Vertreibung kümmern. Andererseits sollte die Sichtweise anderer Länder stärker in die Betrachtung und Arbeit einfließen. Als positives Beispiel nannte Hitze das grenzübergreifende Memoo-Projekt.
Bei der anschließenden Mitgliederversammlung wurde Mechthild Staudenmaier als Vereinsvorsitzende im Amt bestätigt. Geschäftsführerin Ingrid Schupetta nannte als wichtige Ereignisse des vergangenen Vereinsjahres ihren Teilumzug in die Villa, der sich sehr positiv ausgewirkt habe, vor allem auf die Präsenz im Viertel. Die Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Bismarckviertel sei sehr gut.
Zudem freut sie sich über die Kooperation mit dem Südbahnhof, wo man in Zukunft auch mal größere Ausstellungen umsetzen könne.