Von heißen Jobs und coolen Diensten
Der Rekordsommer setzt vielen Angestellten auf der Arbeit zu. Die WZ hat sich einige Tätigkeiten genauer angeschaut.
„Cool bleiben“ — das fällt manchen bei diesen hochsommerlichen Temperaturen leichter als anderen. Das liegt oft am Arbeitsumfeld. Die WZ hat daher die aktuell kühlsten und heißesten Jobs des Sommers in der Stadt ausfindig gemacht.
Damiano Dastyar könnte eine Abkühlung vertragen: Seit 11 Uhr vormittags steht er an seinem kleinen Grill. Und dort kann er sich kaum einmal drehen. Nur wenige Zentimeter trennen ihn vom heißen Grillrost. „Im Sommer ist es zu heiß, im Winter zu kalt“, lacht Dastyar und zuckt die Achseln. Er versucht, viel zu trinken, um die Hitze besser zu verkraften. 300 bis 400 Würstchen gehen hier an guten Tagen über den Grill, dann schwitzt der Bratwurstverkäufer noch ein bisschen mehr als sonst. Über die aktuell 38 Grad Celsius will er lieber nicht reden.
Vanessa Strump steht entspannt am Beckenrand des Bockumer Freibads. Rote Badeshorts, Sonnenbrille, braun gebrannt. Strump ist Bademeisterin und genießt es sichtlich, den ganzen Tag an der frischen Luft sein zu dürfen, auch wenn es aktuell ganz schön heiß ist. „Ich versuche, zwei bis drei Liter am Tag zu trinken, und es gibt für uns zum Glück genügend Möglichkeiten, auch mal ein Schattenplätzchen einzunehmen.“ Die Aufsicht hat eine ruhige Saison. Noch kein Mal hat sie bisher eingreifen und selbst ins Wasser springen müssen. Nass wird sie dann aber doch manchmal: „Den Kindern macht es Spaß, uns nass zu spritzen. Und für uns ist das dann immer eine schöne Abkühlung.“
Daniel Macherey kommt bei seiner Arbeit selten ins Schwitzen. Das liegt daran, dass der Einzelhandelskaufmann häufig ins Tiefkühlhaus muss. Im Edeka Kempken gibt es zwei davon: Tiefkühl-, Metzgerei- und Backwaren werden hier bei minus 20 Grad Celsius gelagert — im Winter besonders eisig, im Sommer bei Macherey aber sehr willkommen: „In der Hitze ist das super, eine kleine Abkühlung zwischendurch.“ An normalen Tagen muss er bis zu 20 Mal in die Kälte, wenn Ware geliefert wird sogar bis zu 50 Mal. „Man muss ja immer die Kühlkette aufrecht erhalten“, sagt er. Darauf legt Macherey gerade im Hochsommer wert — bei der Ware und bei sich selbst.
Bernd Hartmann ist Eismeister. Zusammen mit drei Kollegen bringt er das Eis aufs Spielfeld der Krefeld Pinguine im König-Palast. Vor kurzem haben sie damit begonnen. Nun ist das Malen dran. Hartmann freut sich über Temperaturen von nur 13 Grad in der Eishalle, knapp über dem Eis sind es sogar nur -6 bis -8 Grad. Aber im Hochsommer bei Wintertemperaturen zu arbeiten hat auch Tücken: „Bei so einem Wetter draußen ist das natürlich extrem. Wenn man nach acht oder neun Stunden hier drinnen rauskommt, dann ist das wie ein Hammerschlag. Da ist die Gefahr einer Sommergrippe groß.“
Deshalb versuche er auch, zwischendurch mal rauszukommen oder sich im Büro aufzuhalten. Insgesamt drei Wochen dauert es bis zur Fertigstellung der Eisfläche. Im Moment werden nach und nach dünne Wasserschichten aufgetragen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Bei fünf Zentimetern fasst so eine Fläche am Ende etwa 90 000 Liter gefrorenes Wasser.
Der Krefelder Sommer kann also auch ganz schön eisig sein.