Museumcafé: Ein Pächter wartet auf Gäste
Detlef Krengel betreibt das Lokal im Kaiser-Wilhelm-Museum — er braucht mehr Kundschaft.
Um halb eins sitzt Detlef Krengel im Innenhof des Kaiser-Wilhelm-Museums. Zwei Gäste haben sich dort eingefunden, viele Plätze bleiben leer. Eigentlich würde Krengel jetzt gerne Mittagstisch im Museumscafé servieren, regional und hausgemacht. Nur zehn Teller am Tag müssten über seine Theke gehen, damit das Café für den Betreiber wirtschaftlich ist. Doch im Moment zahlt Krengel drauf. „Viele wissen gar nicht, dass das Café wieder geöffnet ist“, sagt der Gastronom. Hinzu kämen aktuell die Sommerferien, die Kundschaft lasse auf sich warten.
Fehlende Werbung für sein Sommercafé „Kunst & Genuss“ sei einer der Gründe. Doch die kostet Geld. Nachdem Pächter Keld Matthiesen Ende vergangenen Jahres überraschend das Handtuch warf, stand das Café vorrübergehend leer. Bo Trost übernahm dann für einige Monate die Gastronomie, nun ist Krengel sein Nachfolger. Für ihn ist das Museumscafé eine Herzensangelegenheit: „Als geborener Krefelder finde ich es sehr schade, wenn so ein schönes Museum kein Café mehr hat. Das ist wahrlich keine gute Visitenkarte für eine Stadt, wenn mal Besucher von außerhalb kommen.“
Um den Profit geht es ihm nicht. Doch auch er pachtet zunächst nur vorübergehend mit seinem „Pop Up“-Café, von Juli bis Ende September. Sein Projekt Sommercafé kann er sich aktuell nur leisten, weil er ein paar hundert Meter vom Museum die eigene Baguetterie betreibt. Die Speisen werden dort frisch zubereitet und dann zum Café am Westwall gebracht, auch weil es im Museum derzeit nur eine Kaltküche gibt. Kochen könne man hier — zumindest vorschriftsgemäß — nicht, so Krengel.
Gutes Essen liegt ihm am Herzen, und auch an den Räumlichkeiten des Museums hängt er. Schon jetzt hat er an Freitagen und Samstagen schon bis 22 Uhr geöffnet. Das Problem sei nur: davon wisse noch niemand. Der Gastronom weiß, dass er einen langen Atem braucht. Seine Speisen sind frisch zubereitet, hausgemacht aus regionalen Produkten unter dem Namen seiner Eigenmarke „Simply Food“. Weniger als fünf Euro kosten die meisten Mittagsgerichte. Schade findet Krengel, dass von diesem Angebot niemand Gebrauch macht. Er hofft, in Zukunft mehr Gäste ins Museum zu locken.